Prozess um Kaviar-Betrug wieder aufgerollt

Düsseldorf (dpa) - Vor dem Landgericht Düsseldorf ist am Mittwoch der Strafprozess gegen den insolventen Kaviarzüchter Frank Schaefer wieder aufgerollt worden. Dort war der Unternehmer und Chef der Firma Caviar Creator im Dezember 2010 bereits wegen millionenschweren Kapitalanlagebetrugs zu einer Haftstrafe von drei Jahren und acht Monaten verurteilt worden.

Der Bundesgerichtshof hatte die Entscheidung wegen gravierender Verfahrensmängel aber aufgehoben und zur Neuverhandlung zurückverwiesen. Bis Juni nächsten Jahres sind 35 Verhandlungstage angesetzt (Az: 003 KLs 13/12). An der Anklage hat sich nichts geändert. Demnach hatten 662 deutsche Anleger mehr als 13 Millionen Euro verloren.

Insgesamt soll die Firma Caviar Creator bei rund 5000 Anlegern mehr als 50 Millionen Euro Kapital über den vorbörslichen Verkauf von Wertpapieren eingeworben haben. Wo die Gelder geblieben sind, ist unklar. Nach Überzeugung der Anklage hat der Düsseldorfer Unternehmer noch den Bau von Fischzuchtanlagen mit einer Kapazität von 3200 Tonnen Störfleisch und 270 Tonnen Kaviar versprochen, als die Firma schon pleite war.

Im ersten Prozess hatte der 56-Jährige eingeräumt, in den Mitteilungen an die Anleger die Produktionszahlen der Störzucht in Demmin in Mecklenburg-Vorpommern geschönt zu haben. Er bestritt aber, sich an den Anlegergeldern bereichert oder diese in die USA transferiert zu haben.

Das Landgericht Düsseldorf hatte ein „glaubhaftes Geständnis“ gesehen und auf weitere Zeugen verzichtet. Nach Ansicht der Bundesrichter war die Beweisaufnahme deshalb mangelhaft und der Tatvorwurf nicht bewiesen. So waren weder Telefonverkäufer noch getäuschte Anleger gehört worden.

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