Düsseldorf. Ein 30-jähriger serbischer Bauarbeiter ist am Dienstagnachmittag in Düsseltal von einem Albaner niedergeschlagen und lebensgefährlich verletzt worden.
Der Serbe kam um 15.30\x0fUhr zu der Baustelle an der Hompeschstraße. Dort entsteht eine Stadtvilla mit drei exklusiven Eigentumswohnungen. Er suche den Polier, sagte der Mann zu den anderen Bauarbeitern. Die Männer stammen aus dem Kosovo ­ sie sind Albaner. Nach WZ-Informationen soll der Serbe dann den Polier (40, ebenfalls Albaner) nach einem Job gefragt haben.
Angeblich soll es eine Beleidigung gegeben haben
Als der Polier den Mann wegschicken wollte, kam es zum Streit. Der Serbe soll den Albaner beleidigt haben. Der Mann griff zu seinem Hammer und schlug zu. Der Serbe wurde gleich mehrfach am Kopf getroffen. Er musste notoperiert werden. Mittlerweile ist der Mann außer Lebensgefahr.
Die Albaner flüchteten, zwei der Männer ließen sich von ihrem Chef aber überreden, zur Polizei zu gehen und sich zu stellen. Der 40-Jährige gab in den Vernehmungen zu, mit dem Hammer geschlagen zu haben. Der Mann rief von der Wache aus seine Familie in Wuppertal an. "Es gab Ärger auf der Baustelle. Ich komme später.” Daraus wurde aber wohl nichts: Der Albaner wurde gestern dem Haftrichter vorgeführt. Staatsanwalt Andreas Stüve hatte U-Haft wegen versuchten Totschlags beantragt.
Politische Spannungen aus der Heimat führten zur Bluttat
Ob der Mann wirklich ins Gefängnis muss, stand bis Redaktionsschluss noch nicht fest. Sein Begleiter, ein 55-jähriger Kosovo-Albaner, wurde nach den Vernehmungen dagegen entlassen. Er ist mit dem 40-Jährigen verwandt. Im Moment wird nach weiteren Beteiligten gefahndet.
Osteuropäische Arbeiter sind seit Jahren zahlreich auf deutschen Baustellen beschäftigt. Aktuelle politische und ethnische Spannungen können dann auch hierzulande Gewalt auslösen. Der aktuelle Konflikt zwischen Serben und Kosovaren um die Unabhängigkeit der serbischen Provinz war offenbar in Düsseltal der Anlass für die Bluttat.