Putzfrauen oder Fensterputzer: Der Trend geht zur legalen Beschäftigung

Immer mehr Düsseldorfer wollen eine Putzfrau legal beschäftigen. Oft scheitert es nicht am Arbeitgeber.

Putzfrauen oder Fensterputzer: Der Trend geht zur legalen Beschäftigung
Foto: zwd

Düsseldorf. Putzfrau, Fensterputzer oder Gärtner schwarz zu beschäftigen, gilt vor dem Gesetz nicht als Kavaliersdelikt. Wer für seine Haushaltshilfe keine Sozialabgaben bezahlt, kann laut Wolfgang Buschfort von der Minijob-Zentrale mit einem Ordnungsgeld von 5000 Euro belangt werden. „Richtig teuer wird es, wenn der Haushaltshilfe beim Saubermachen etwas passiert“, sagt Buschfort. „Dann können die Behandlungskosten in die Hundertausende gehen.“

Die Minijob-Zentrale ist die zentrale Meldestelle für geringfügig Beschäftigte in Deutschland. Düsseldorfer, die ihre Putzperle übers schwarze Brett oder die Zeitungs-Annonce gefunden haben, melden diese im besten Fall dort an. Denn dann ist diese sozialversichert. Schätzungen zufolge gehen allerdings nur fünf Prozent der Haushalte diesen Weg. Das liegt nicht allein an den Arbeitgebern. „Das Problem ist, eine Putzfrau zu finden, die das auch will“, sagt Christine Sudhop vom Bundesinnungsverband des Gebäudereinigerhandwerks.

Dass die Düsseldorfer ihre Haushaltshilfen lieber legal beschäftigen möchten, ist auch der Eindruck von Birgit Malzahn. Malzahn ist Leiterin von Casa Blanka, ein Projekt der Zukunftswerkstatt. Gefördert durch das Land NRW will Casa Blanca für Haushaltshilfen eine Alternative zum Schwarzmarkt schaffen und Arbeitslose wieder fit für den Arbeitsmarkt machen. „In denen vergangenen Jahren ist die Nachfrage nach Putzhilfen gewachsen“, sagt sie.

Casa Blanca beschäftigt 100 Mitarbeiter. Längst können sie nicht alle Düsseldorfer Haushalte bedienen, die ihre Hilfe in Anspruch nehmen möchten: Rund 200 Interessenten haben sich auf die Warteliste setzen lassen.

Wie viel sie der neuen Reinemachfrau bezahlen, wenn sie dann endlich an der Reihe sind, hängt bei Casa Blanca von den Stunden ab, welche die Putzfrau im Haushalt zubringt. 17,69 Euro verlangt Casa Blanca beispielsweise pro Stunde, wenn die Reinigungskraft mindestens drei Stunden im Einsatz ist. Hinzu kommen 3,75 Euro für die Anfahrt pro Woche. Beim Düsseldorfer Reinigungsunternehmen „Die Rheinperlen“ liegen die Preise ähnlich: Rund 21,30 Euro kostet dort beispielsweise das Saubermachen pro Stunde — allerdings fällt dort noch eine einmalige Aufnahmegebühr von 46,41 Euro an.

Wer auf der Suche nach einer Putzhilfe, einem Gärtner oder Fensterputzer ist, kann aber auch in der Haushaltshilfen-Datenbank der Verbraucherzentrale NRW fündig werden. Dort wird nur aufgenommen, wer sich zur Einhaltung von Mindeststandards verpflichtet hat. Derzeit finden sich in der Datenbank rund 20 Anbieter aus Düsseldorf. „Aber sie wächst kontinuierlich“, sagt Catharina Hansen von der Verbraucherzentrale NRW.

Sie rät Düsseldorfern, die eine Putzhilfe einstellen möchten, diese erst einmal zu einem unverbindlichen Gespräch einzuladen, um abzuklopfen, ob man zueinander passt. Eine Alternative sind Tauschbörsen wie der Tauschring Düsseldorf. Weil beim Tauschring kein Geld zum Einsatz kommt, beispielsweise eine Dienstleistung gegen eine andere getauscht wird, sind auch keine Sozialabgaben oder Steuern fällig. Derzeit bietet auf der Internetseite zum Beispiel ein Fensterputzer seine Dienste an.

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