Razzia an der Rethelstraße: Steuerfahnder durchsuchen Bordelle

Die ehemaligen Betriebe von Rotlicht-König Bert Wollersheim erneut im Viser der Fahnder.

Düsseldorf. Am Freitagabend kam es erneut zu einer Razzia in den Bordellen im Zooviertel. Gegen 20 Uhr besuchten Beamte des Zolls und der Steuerfahndung sowie der Düsseldorfer Polizei die Rotlichtbetriebe.

Zu den Hintergründen der Aktion machte die Düsseldorfer Polizei auf Nachfrage keine Angaben. Sie leistete nur Amtshilfe, die Federführung des Einsatzes lag bei der Oberfinanzdirektion Köln. Dies legt den Verdacht nahe, dass es sich bei der Aktion um eine Razzia im Rahmen von Steuerermittlungen handelte.

Der Anwalt der Betreibergesellschaft der Bordelle, Wolf Bonn, zeigte sich gegenüber der Bild-Zeitung erzürnt über die Razzia: "Es wurden einzelne Damen kontrolliert, aber nichts beschlagnahmt. Daher war die Größe des Einsatzes unverhältnismäßig."

Die Rotlichtbetriebe an der Rethelstraße waren erst vor fünf Wochen wiedereröffnet worden, nachdem sie im Anschluss an einer erste Großrazzia am 3. Juli diesen Jahres geschlossen worden waren. Der Grund: In den Bordellen sollen Gäste mit Medikamenten und K.-o.-Tropfen betäubt worden sein. Danach wurden angeblich die Konten der Opfer mit deren Kreditkarten abgeräumt.

Damals wurde auch der damalige Betreiber Bert Wollersheim festgenommen. Der Rotlicht-König wurde inzwischen aber mangels Beweisen wieder aus der U-Haft entlassen. Er fungiert heute als Berater der Bordell-Betreiber und zeigte sich gegenüber der Bild-Zeitung überrascht von der neuerlichen Razzia. fkö

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