Reisen mit dem Fernbus: Jetzt kommen wir billiger weg

Die ersten innerdeutschen Ziele sind schon per Fernbus erreichbar, weitere folgen bald.

Düsseldorf. Für preisbewusste Gern- oder Vielreiser brechen rosige Zeiten an. Seit die Politik das Monopol der Deutschen Bahn für innerdeutsche Fernstrecken gekippt hat, bieten sich viele neue Möglichkeiten, um günstig von A nach B zu kommen, auch wir Düsseldorfer kommen billiger weg. Berlin, Freiburg oder Hannover etwa sind jetzt schon günstig erreichbar — viele weitere Ziele werden in Kürze dazu kommen.

Zu den neuen Anbietern, die sich auf dem Markt tummeln, gehört das Unternehmen MeinFernbus.de, das bis zu drei tägliche Fahrten nach Straßburg, Kehl und Freiburg anbietet. Die Fahrt dorthin kostet regulär 41,50 Euro, der Aktionspreis bei früher Buchung liegt bei 18 Euro. Zum Vergleich: Die Deutsche Bahn verlangt 117 Euro regulär. Aktionspreise beginnen bei 29 Euro. Dafür sind die Reisenden auf der Schiene flexibler unterwegs — und schneller: Der ICE schafft die Strecke bestenfalls in nur knapp dreieinhalb Stunden. Per Bus dauert die Reise sechseinhalb Stunden.

Die Reisenden, die am Mittwoch Nachmittag am Fernbusbahnhof an der Worringer Straße den Bus nach Freiburg besteigen, stört das nicht. Sie sehen zuerst den Preis. So wie Ina Koerfer aus Freiburg: „Ich nutze den Fernbus heute zum ersten Mal“, sagt die 24-Jährige. Sonst reise sie per Mitfahrzentrale, diesmal habe sie auf die Schnelle keine Mitfahrgelegenheit von Bochum nach Freiburg gefunden. „Ich bin jetzt mit der Bahn nach Düsseldorf gekommen und zahle insgesamt genauso viel, wie ich für die Mitfahrgelegenheit von Bochum nach Freiburg gezahlt hätte.“ Herbert Heise aus dem badischen Müllheim hat auch schon die Hinfahrt nach Düsseldorf mit dem Anbieter absolviert: „Das war bequem und preiswert.“

Schnäppchenjäger können sich derweil auf günstige Preise freuen: Mit Flixbus, DeinBus.de und der National Express GmbH haben drei weitere Firmen angekündigt, ein Fernbusnetz aufzubauen. Die Anträge seien schon eingereicht. Und Konkurrenz bringt Kampfpreise: „Bei uns wird es zum Start Aktionspreise ab ein Euro je Fahrt geben“, kündigt Bettina Engert von Flixbus an. Die Deutsche Touring wirbt jetzt schon mit Fahrkarten ab neun Euro.

Abfahren werden all diese Linien auch künftig an der Worringer Straße. Auf SPD-Anfrage sagte Verkehrsdezernent Stephan Keller am Mittwoch im Fachausschuss, die Kapazitäten dort seien auf Sicht ausreichend. Experten gehen davon aus, dass sich der Anteil der Fernbusse am Personenlinienverkehr von 2,3 auf fünf Prozent etwa verdoppelt.

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