Düsseldorf-Reisholz Reisholzer Hafen: Anwohner demonstrieren gegen Containerterminal

Rund 100 Demonstranten stellten am Freitag zum Protest mit Fahrrad, Trecker und Pferd einen 300 Meter langen Güterzug nach.

Auch Kinder liefen am Freitag bei der Demonstration gegen das geplante Terminal mit.

Auch Kinder liefen am Freitag bei der Demonstration gegen das geplante Terminal mit.

Foto: Judith Michaelis

Düsseldorf. Den ersten Stau konnten die Fahrgäste der Buslinie 835 schon am Trippelsberg erleben, als die 300 Meter lange Menschenkette einen Güterzug simulierte, der nach den Vorstellungen der Neuss-Düsseldorfer Hafengesellschaft eines Tages vom Reisholzer Hafen in Richtung Bahntrasse rollen soll. Denn deren Pläne, den Reisholzer Hafen, der besser Holthausener Hafen heißen sollte, zu einem trimodalen Containerhafen auszubauen, sind noch lange nicht vom Tisch.

Dagegen wehrt sich seit vier Jahren die Bürgerinitiative „Hafenalarm“. Freitag nun hat sie zu einer anschaulichen Demonstration aufgerufen, „Containerhafen = Stau und Lärm“ war auf einem Transparent zu lesen. Lärm gab es zwar keinen, wenn man von ein paar Trillerpfeifen absieht — Stau aber schon. Spätestens, als der Demonstrationszug in Niederheid auf die Bonner Straße einbog. Laut Polizei reichte der Stau bis Benrath.

Gut 100 Bürger waren dem Aufruf von „Hafenalarm“ gefolgt, und protestierten zu Fuß, per Fahrrad oder mit dem Trecker gegen das geplante Containerterminal. „Ein Containerterminal ist wie Schwerindustrie unter freiem Himmel“, war auf einem Transparent zu lesen. „Containerverkehr ist hier nicht machbar“ auf einem anderen. Es spielt auf das Verkehrsgutachten an, das schon seit gut einem Jahr vorliegen soll, aber immer noch nicht den politischen Gremien vorgestellt wurde.

Selbst das Hafenalarm-Maskottchen, Pferd Tammy, war dabei. „Ich sch... auf Container“, war auf dem Schild um seinen Hals zu lesen. Und die Pferdedecke dokumentierte auch, warum: „I like Itter und Himmelgeist“ war darauf zu lesen.

Nun ist die Bürgerinitiative nach eigener Aussage nicht generell gegen die Hafennutzung. „Aber warum hat die Stadt sich bisher noch keine Gedanken über ein Entwicklungskonzept für dieses Areal gemacht?“, fragt Hafenalarm-Sprecherin Daniela Kamp-Beutgen. Und Sprecher Georg Huff ergänzt: „Was wir brauchen, ist ein landesweites Hafenkonzept mit einer Weiterentwicklung des Duisburger Hafens und keinem kleinteiligen Konkurrenzkampf auf Provinzebene.“ Solange die Neuss-Düsseldorfer Hafengesellschaft auf ihrer Internetseite für das Container-Terminal wirbt, wird „Hafenalarm“ weiter machen, kündigten die Sprecher am Freitag an.

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