Gericht Rentner soll Elfjährigen auf Spielplatz misshandelt haben

Hauptzeuge erschien gestern nicht zur Verhandlung. Darum wurde das Verfahren schließlich eingestellt.

Düsseldorf. Tränen sollen im März vergangenen Jahres auf dem Spielplatz an der Kurt-Tucholsky-Straße in Garath geflossen sein. Ein 80 Jahre alter Rentner soll sich einen Elfjährigen gegriffen und ihm den Arm auf den Rücken gedreht haben. Angeblich ohne Grund. Wegen Körperverletzung musste sich der Senior am Donnerstag vor dem Amtsgericht verantworten.

Zur Verhandlung erschien der 80-Jährige selbstbewusst und ohne einen Rechtsanwalt: „Ich habe ja nichts gemacht.“ Der Angeklagte behauptete, es habe sich offenbar um einen Racheakt gehandelt. Der Elfjährige sei früher mit seinem Enkel befreundet gewesen. Weil der Junge aber bei einem Besuch im Kinderzimmer zündelte, erteilte ihm der 80-Jährige Hausverbot. Kurz danach seien die Scheiben seines Autos eingeschlagen gewesen. Von dem Vorfall auf dem Spielplatz wollte er nichts wissen.

Beobachtet hatte den Streit aber eine 17-jährige Schülerin. Zunächst habe der Enkel des Angeklagten behauptet, von dem Elfjährigen geschlagen worden zu sein. Kurz danach sei der Rentner auf dem Spielplatz aufgetaucht und habe dem Kind den Arm auf den Rücken gedreht. Es gab allerdings Ungereimtheiten, als der Freund der Schülerin das Geschehen schilderte.

Der Elfjährige selbst war ebenso wie seine Mutter nicht zu dem Prozess erschienen. Ohne die Aussage des „Hauptbelastungszeugen“ entschied sich die Richterin dafür, das Verfahren einzustellen. Eine Wiederholungsgefahr besteht zudem nicht, denn inzwischen ist der Rentner mit seiner ganzen Familie umgezogen. „Nach Hellerhof“, erklärte der 80-Jährige, „da ist es viel ruhiger.“

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