Allwetterbad Rollnacht: Mit 50 km/h in das Schwimmerbecken

Ein Wettbewerb der etwas anderen Art stand im Allwetterbad auf dem Programm: Per Rampe wurde auf Skates ins Becken gesprungen.

Allwetterbad: Rollnacht: Mit 50 km/h in das Schwimmerbecken
Foto: Judith Michaelis

Düsseldorf. „Ein bisschen verrückt muss man schon sein, aber es macht richtig Spaß“, sagt Timo Meißner. Er ist einer von neun Männern, die sich einem etwas anderen Sprungwettbewerb mit Inline-Skates stellten. Die Sportler ließen sich mithilfe eines Seils, das über das Schwimmerbecken gespannt und an einer motorisierten Winde befestigt war, auf bis zu 50 km/h beschleunigen und über eine Rampe in die Höhe katapultieren. Dort galt es, möglichst schöne und anspruchsvolle Sprünge zu zeigen.

Claus Vogel, Veranstalter der Rollnacht, hatte ins Allwetterbad in Flingern geladen. Zum Üben gab es nur ein paar Probeläufe, für die meisten war es der buchstäbliche Sprung ins kalte Wasser. Meißner beispielsweise, mit 57 Jahren der älteste Teilnehmer, hat sich zum ersten Mal gewagt, mit den Skates abzuheben. Andere sind durchtrainierte Sportler, darunter Yashar Ghorbani, der sonst auf Halfpipes seine Saltos macht, oder Dirk Sissy Pelzer, begeisterter Turmspringer, Windsurfer, Wakeboarder und Skater.

„Ich bin ein bunter Vogel und für sowas immer zu haben“, sagt Pelzer. Ihm gelangen mehrfache Saltos und Schrauben, ebenso wie seinem Kollegen Ghorbani. Andere Sprünge bestanden vor allem aus rudernden Armen und einem Platscher auf dem Rücken. Applaus gab es für alle, die sich überhaupt trauten.

Frauen nahmen nicht teil, sie schauten lieber zu. „Es ist schon nicht ohne, sich mit so hoher Geschwindigkeit über glitschigen Betonboden ziehen zu lassen“, erklärt Claus Vogel die größte Herausforderung. „Die Rollen der Schuhe sind nass und rutschen schnell weg. Da braucht es Konzentration und Mut.“ Der Wettbewerb, mit Augenzwinkern als „Weltmeisterschaft“ ausgeschrieben, ist als verbesserte Fortsetzung vom Turmspringen vor zwei Jahren gedacht. Die Teilnehmer zeigten damals vom Sprungturm, teils vom 10-Meter-Turm aus, ihr Können.

Damit die Inliner besser über den Boden gleiten, hat Claus Vogel sich für dieses Jahr mit der Firma Ka Winch zusammengetan, die Seilwinden für verschiedene Sportarten herstellt, und die Variante mit der Rampe entwickelt. Viel Publikum lockte der ungewöhnliche Sport zwar nicht an, die Planung lief etwas kurzfristig, sagt Vogel. Doch bei den Sportlern kam die Veranstaltung gut an. Auch den professionellen Preisrichtern gefiel die Idee. „Es waren anspruchsvolle Sprünge dabei“, lobten sie. Wie vor zwei Jahren gewann Ghorbani, gefolgt von Pelzer und Dennis Bermann. Sie erhielten Gutscheine, um ihre Skates auf Vordermann zu bringen.

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