Schadowstraße: Stadt Düsseldorf will keine Fußgängerzone

Ab 2016 wird die Achse neu gestaltet. Autos und Räder sollen sich eine Spur teilen.

Düsseldorf. Die Schadowstraße soll nach Fertigstellung der Wehrhahn-Linie keine reine Fußgängerzone werden. Das ist das Ergebnis eines langen Abstimmungsprozesses der Stadt mit Anwohnern, Politikern und Geschäftsleuten. Verkehrsdezernent Stephan Keller stellte die neuen Pläne am Dienstagabend erstmals öffentlich bei den Düsseldorfer Jonges vor.

Demnach soll es auf der Schadowstraße auch nach der Neugestaltung 2016 Autoverkehr geben, wenn auch nur wenig. Gedacht wird an einen „verkehrsberuhigten Geschäftsbereich“. Keller spricht von einer 4,75 Meter breiten Fahrbahn, die nur für Autos von der Berliner Allee kommend offen ist. Es gilt Tempo 20 — und die Autofahrer müssen sich die Fahrbahn mit dem Radverkehr teilen, der in beide Richtungen zulässig ist.

Keller glaubt, dass der Durchgangsverkehr unter diesen Umständen die Straße meidet und nur Anlieger dort unterwegs sein werden. „Fußgänger werden jederzeit auch ohne Ampel queren können.“ Diesen soll mehr Platz zur Verfügung stehen — auf zehn Meter breiten Gehwegen auf jeder Seite der Fahrbahn.

Auch über den Wehrhahn hat sich die Stadt Gedanken gemacht. Auf dem Abschnitt von der Jacobi- bis zur Pempelforter Straße ist in beide Richtungen je ein Fahrstreifen für Autos und einer für Radler geplant. Die Bürgersteige sollen zu beiden Seiten sieben bis zehn Meter breit sein — und somit genug Platz für Außen-Gastronomie bieten. An der Schadowstraße sind dafür die Immobilienpreise wohl zu hoch.

Am 15. Mai wird sich als Erstes der Verkehrsausschuss mit den Vorschlägen befassen, am 6. Juni hat der Stadtrat das letzte Wort. Die politische Debatte begann gleichwohl schon gestern. „Wir werden weiter für eine autofreie Schadowstraße kämpfen“, kündigte etwa Norbert Czerwinski (Grüne) an. Es sei unverständlich, dass die Stadt den Autoverkehr am Kö-Bogen für viel Geld unter die Erde bringe, auf der Schadowstraße aber weiter rollen lasse.

Auch Ulrich Biedendorf von der IHK ist skeptisch: „Derzeit gibt es die Verbindung von der Berliner Allee Richtung Osten gar nicht, die Autofahrer haben sich dran gewöhnt. Warum sollte man die Straße also wieder öffnen?“

Die IHK hatte eine Umfrage durchgeführt, bei der sich eine Mehrheit für eine Fußgängerzone ausgesprochen hatte. Manfred Neuenhaus (FDP) bringt derweil einen Kompromiss ins Gespräch: „Wir könnten tagsüber die Straße für den Verkehr sperren, sie aber abends und nachts offen lassen — so dass man auch in diesen Zeiten eine gewisse Belebung dort hätte.“

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