Schifffahrtmuseum: Nach dem Umbau kann künftig jeder mal Kapitän sein

Ab 1. Mai wird das Haus umgestaltet. Zum Jahresende soll es wieder öffnen.

Schifffahrtmuseum: Nach dem Umbau kann künftig jeder mal Kapitän sein
Foto: Judith Michaelis

Düsseldorf. Schon lange hatte Annette Fimpeler, die Leiterin des Schifffahrtmuseums, davon geträumt, dass ihr Haus im alten Schloss-turm größer und schöner wird. „Es gibt so viele Möglichkeiten, die Schifffahrt auf dem Rhein lebendig zu gestalten, bisher hatten wir die längst nicht ausgeschöpft“, sagt sie. Jetzt ist es soweit: Am 1. Mai schließt das Museum für einige Monate seine Pforten, um vor Jahresende in neuem Gewand wieder zu öffnen — rechtzeitig vor Ende des Geburtstagsjahres. Denn das Schifffahrtmuseum wurde am 14. Januar vor 30 Jahren eröffnet.

Rund 830.000 Euro soll die Umgestaltung kosten. „Zwei Drittel dieser Summe konnten durch Drittmittel eingeholt werden, die Stadt muss nur ein Drittel selbst übernehmen“, freut sich Kulturdezernent Hans-Georg Lohe am Donnerstag bei der Vorstellung des neuen Konzeptes. Besonders aktiv war der Freundeskreis unter seinem Vorsitzenden Ernst Lamers, aber auch die NRW-Stiftung ist mit im Boot.

„Wir wollen nicht nur moderner werden, sondern uns auch stärker an der Struktur unserer Besucher orientieren“, beschreibt Fimpeler die neue Richtung. Denn die 34.000 Gäste, die im letzten Jahr ins Museum strömten, waren zu einem hohen Prozentsatz Kinder und Jugendliche sowie Touristen, die im Museum auf den Spuren der Rheinromantik wandeln wollen.

Beiden wird in dem vom Architekten Frank Liethmann entwickelten Konzept durch interaktive Stationen und mehrsprachige Texte Rechnung getragen. Gleichzeitig werden die besonderen Raumstrukturen des alten Gemäuers stärker als bisher berücksichtigt: Um die Renaissance-Architektur besser wirken zu lassen, bleiben die Mauern frei von verstellenden Wandvitrinen, außerdem sollen in den oberen Geschossen die Raumhöhen besser zur Geltung kommen. So hat die erste Etage eine imponierende Gewölbehöhe von 15,52 Metern. In dem Raum soll eine Art Festsaal entstehen mit dem Modell der Prunkjacht Jan Wellems als Blickfang und kleinen Kabinettausstellungen in den Fensternischen.

Die vielen Schiffsmodelle bleiben als roter Faden in der Ausstellung erhalten, daneben wird aber künftig auch der Wandel in der Schifffahrt durch die Ablösung des Segelbootes durch das Dampfschiff dargestellt. So soll es künftig zwei Kommandobrücken geben, bei denen der Besucher sich dank Videotechnik als Kapitän fühlen kann: einmal auf einem Segelschiff und einmal auf einem Dampfschiff.

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