Sevens öffnet sich zur Kö-Galerie

40 Millionen Euro hat der Umbau des Shopping-Centers gekostet. Neustart ist nächsten Donnerstag. Der Durchbruch zum Nachbar-Center kommt nächstes Jahr.

Düsseldorf. „Das Sevens hatte zwei Probleme“, resümiert RKW-Architektin Barbara Possinke, „die Erschließung war falsch und es war zu dunkel.“

Erschließung: Damit sprach die Architektin die vertrakte Wegführung in dem Shopping-Center an, welche die Besucher zwang, lange Wege an möglichst vielen Schaufenstern vorbei zu gehen. „Das war ein Paradies für Pfadfinder“, höhnt auch Comfort-Geschäftsführer Thomas Doerr, dessen Firma das neue Center konzipiert hat.

Nur: Warum hat RKW das Sevens vor mehr als zehn Jahren dann so geplant? Immerhin gab man sich sehr stolz und holte auf der weltgrößten Immobilienmesse Mipim in Cannes 2001 sogar einen 1. Preis.

„Wir haben dem damaligen Bauherrn DeTe Immobilien schriftlich unsere Bedenken mitgeteilt“, sagt Possinke und ist froh, „jetzt einen Bauherrn zu haben, der Visionär und Einzelhandelsprofi ist und zudem über ein auskömmlich gefülltes Portemonnaie verfügt.“

40 Millionen Euro hat die Besitzgesellschaft in das Projekt in den vergangenen elf Monaten investiert — und nun ist alles heller und großzügiger geworden, obgleich der Lichthof in der Mitte ein wenig geschrumpft ist. Miteigentümer Holger Wohner beziffert die Gesamtinvestition inklusive des Sevens-Erwerbs „auf eine Summe zwischen 200 und 250 Millionen Euro.“

Auffälligstes Merkmal sind jetzt die vor Kopf verschränkten weißen Rolltreppen, hinter denen nun die Geschäfte zu sehen sind. „Die Idee, die Rolltreppen so anzulegen, haben wir aus New York übernommen“, sagt Wohner. „H&M an der Fifth Avenue und ein weiterer Laden in London haben die gleiche Struktur.“

Zu den weißen Treppen passt der neue helle Fußboden und ebenso das raumgreifende Portal an der Kö, dessen Untersicht mitStrahlern ausgestattet sind, die auch eine Wirkung in die Ferne entfalten sollen. „Man soll von weitem sehen, dass dies ein besonderer Ort ist“, sagt die Planerin.

Die Expertin hebt besonders den veredelten Architekturbeton im Eingangsbereich hervor. Während dies Kenner mit der Zunge schnalzen lässt, ist die neue LED-Kugel in der Raummitte auffällige Spielerei, wie sie zu unserer Zeit passt: Sie hing bei der Weltausstellung in Shanghai im deutschen Pavillon, hat drei Meter Durchmesser und wiegt 1,2 Tonnen. 400 000 kleine LED-Lampen machen Lichtinszenierung genauso möglich wie Werbebotschaften des Hauptmieters Saturn.

Der Eröffnungstermin 17. November ist natürlich dem Weihnachtsgeschäft geschuldet. 2012 geht die Arbeit weiter. „Die Würfel für den Durchgang zur Kö-Galerie sind gefallen“, sagt Wohner. Wer in der Kö-Galerie geht, wird ihn dort finden, wo heute Görtz 17 in der Nordmall residiert. Umgebaut wird zudem das Haus Steinstraße 11, das dem Sevens zugeschlagen wird.

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