Sieben Enkeltricks an einem Tag

Täter in zwei Fällen erfolgreich — hoher Schaden für Opfer.

Düsseldorf. In gleich sieben Fällen haben am Dienstag Betrüger versucht, Senioren mit dem Enkeltrick zu prellen. In Urdenbach, Holthausen, Benrath, Gerresheim, Friedrichstadt, Lohausen und Golzheim riefen die Täter Senioren zwischen 69 und 99 Jahren an und gaben sich als Enkel oder Enkelin aus.

Sie wollten Unterstützung bei einem Haus- oder Wohnungskauf. In zwei Fällen waren sie erfolgreich: Eine 89-Jährige aus Urdenbach und eine 99 Jahre alte Frau aus Gerresheim wurden mit der perfiden Mache um jeweils mehrere tausend Euro erleichtert.

Offenbar hat es eine Bande von Betrügern derzeit auf Düsseldorf abgesehen. Den beiden Seniorinnen wurde vom vermeintlichen Verwandten am Telefon angekündigt, eine Abholerin für das Geld zu schicken.

Und: „Die Beschreibung ist in den beiden Fällen identisch“, sagt Polizeisprecherin Susanna Heusgen. Es soll sich um eine 50 bis 60 Jahre alte Frau handeln, die kurze Haare hat und bei der Geldübergabe einen dicken, dunklen Mantel trug. Zeugen können sich beim Kriminalkommissariat 21 unter Telefon 8700 melden.

Vermutlich hat die Bande aus dem Telefonbuch Düsseldorfer abtelefoniert, deren Vornamen auf ein höheres Alter schließen lassen. „Es ist nicht ungewöhnlich, dass Täter eine Stadt so abgrasen und weiterziehen“, erklärt Heusgen. Möglich sei aber auch, dass sie sich noch in der Gegend aufhalten.

Die Polizei mahnt deshalb noch einmal eindringlich zur Vorsicht. Junge Menschen sollten ihre Eltern oder Großeltern für das Risiko sensibilisieren, rät Susanna Heusgen. Wenn ein Senior von Angehörigen am Telefon um finanzielle Hilfe gebeten werde, so gelte: „Auflegen, sacken lassen und den Neffen, den Enkel oder wen auch immer anrufen und fragen: ,Hast du mich gerade um Geld gebeten?’“, sagt die Polizeisprecherin. „Und niemals einem Fremden als ,Abholer’ einen hohen Geldbetrag geben.“

Betrügereien mit dem Enkeltrick sind ein dauerhaftes Problem — zum Glück sind viele potenzielle Opfer aber vorsichtig: 2009 gab es 52 Taten, davon 46 erfolglose Versuche, 2010 86 Taten, davon 76 Versuche, 2011 waren es 45 Taten und davon 37 Versuche. Trotz der geringen Erfolgsquote: Die Schadenssumme lag in allen drei Jahren mit 50 000 bis 78 000 Euro enorm hoch.

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