Silver Stars verglühen: Keine Cheerleader mehr bei der DEG

Tanztruppe: Viele der Eishockey-Fans stehen nicht auf Musik und amerikanische Traditionen. Die jungen Tänzerinnen erfuhren per SMS von der Auflösung ihres Tänzer-Teams.

Düsseldorf. "Die ganzen Sommerferien über habe ich mich auf den Saisonstart gefreut", erzählt eine junge Tänzerin der Silver Stars. Am Montagabend piepte dann ihr Handy. Eine SMS von der Trainerin des Cheerleader-Teams, das seit Jahren die Eishockey-Truppe der DEG unterstützt: Die Silver Stars werden aufgelöst. "Es kam total überraschend", sagt das Mädchen. Niemand von ihren Freundinnen habe etwas geahnt.

Die Silver Stars stehen seit vielen Jahren auf den Bühnen der Stadt - nicht nur auf der Tribüne des Rather Domes während der Eishockey-Spiele. Bei Karnevalssitzungen, Rheinmarathon, Renntagen und anderen Sportveranstaltungen trat die Truppe auf. Jetzt soll damit Schluss sein - angeblich weil Sponsoren fehlen. Dies sei ein Problem, sagt DEG-Sprecher Frieder Feldmann. Der Club sei schuldenfrei und wolle es auch bleiben. "Wir können nur das ausgeben, was wir haben, und müssen einsparen."

Entscheidend aber sei ein anderer Grund gewesen: Den Verantwortlichen ist offenbar plötzlich aufgefallen, dass Silver Stars und DEG so recht nicht harmonieren. "So, wie die Spieltage bei uns ablaufen, passen die Cheerleader nicht ins Konzept", erklärt Feldmann. Das Publikum stehe importierten US-Trends und Chichi am Rand der Spielfläche skeptisch gegenüber. Feldmann: "Manche unserer Zuschauer pfeifen bei Musikeinspielungen." Man habe es dennoch lange versucht - "aber manchmal muss man Dinge neu strukturieren".

Dabei gibt es laut Feldmann auch innerhalb des Clubs Fans der Silver Stars, die bei Veranstaltungen außerhalb des Stadions und abseits der Spieltage gern weiter ihre Tänzerinnen sehen möchten. "Die Tür ist nicht endgültig zu." Man werde jetzt darüber nachdenken, ob die Sterne in einer neuen Form irgendwann wieder für die DEG funkeln dürfen. Für die 13 Mädchen des aktuellen Teams und den Nachwuchs vorerst ein schwacher Trost. Deren Enttäuschung darüber, dass sie ihr Ende aus einer SMS erfahren mussten, kann Feldmann gut verstehen. Die Trainerin will sich nicht äußern.

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