Germanwings-Absturz Soko "Alpen": Düsseldorfer Ermittler fliegen zur Absturzstelle

Düsseldorf. Eine Delegation spezialisierter Ermittler aus Düsseldorf hat sich am Dienstag auf den Weg zur Absturzstelle des Germanwings-Fluges 4U9525 gemacht. Darunter ist auch der Leiter der Soko "Alpen", Kriminaldirektor Roland Wolff.

Der Leiter der Soko "Alpen, Roland Wolff, ist am Dienstag mit einer Delegation zur Absturzstelle der Germanwings-Maschine geflogen.

Der Leiter der Soko "Alpen, Roland Wolff, ist am Dienstag mit einer Delegation zur Absturzstelle der Germanwings-Maschine geflogen.

Foto: Polizei Düsseldorf

Zusammen mit den vier französischen Ermittlern, die sich seit Freitag in Düsseldorf aufhalten, ist das Team nachmittags vom Düsseldorfer Flughafen abgeflogen. "Es ist mir wichtig, dass wir die gute Zusammenarbeit mit den französischen Kollegen im Interesse der Ermittlungen und für die Opfer und Hinterbliebenen fortsetzen, um schnellstmöglich Gewissheit über die Umstände des Unglücks zu erlangen" sagt Wolff.

Für Mittwoch ist unter anderem eine Abstimmung mit den französischen Kriminalisten an der Absturzstelle geplant. In der Delegation befinden sich auch der Leiter der kriminalpolizeilichen Inspektion für Kapitalverbrechen, Kriminaldirektor Frank Kubicki und ein erfahrener Kriminaltechniker. Auch mit dabei: ein Fachmann für lasergestützte Tatortvermessung und digitale Spurenkarten.

Roland Wolff bekämpft normalerweise organisierte Kriminalität

Der Leiter der 100-köpfige Sonderkommission, Roland Wolff, ist eigentlich ein Mann für die ganz schweren Jungs: Er ist normalerweise im Einsatz gegen die organisierte Kriminalität. Der 55-Jährige gilt als erfahrener Polizeiführer, hat schon viele wichtige Ermittlungsverfahren und große Einsätze geleitet. Eigentlich geht es bei ihm beruflich um Drogenhandel, Wirtschafts- oder Rockerkriminalität. Das organisierte Verbrechen ist seit vielen Jahren sein Metier.

In diesem Bereich war er bis 2010 im Landeskriminalamt Nordrhein-Westfalen im Einsatz, dann wechselte er ins Düsseldorfer Präsidium. Zuletzt stand der 55-Jährige im Januar in der Öffentlichkeit, als in Düsseldorf die Rockergewalt eskalierte, in der Altstadt Schüsse fielen und ein unbeteiligter Passant getroffen wurde. Machtdemonstrationen der Hells Angels mussten unterbunden werden. Die Polizei mobilisierte dazu mehrmals kurzfristig ein Großaufgebot - und Wolff zeigte sich einerseits zurückhaltend, andererseits kundig und mit der Szene bestens vertraut.

Mit Angaben zu seiner Person ist die Polizei sehr sparsam. Wolffs Gegenspieler können auch Mafiagruppen sein, die im Ernstfall vor nichts zurückschrecken - deswegen hält man sich mit privaten Angaben völlig bedeckt. „Wir sagen nicht einmal etwas zum Familienstand“, sagt ein Polizeisprecher.

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