Der Traum vom Leben auf dem Wasser

Schwimmende Häuser, mobil oder fest angeleint, sind der neue Trend.

Düsseldorf. Die Erde besteht zu fast drei Vierteln aus Wasser, es bietet Lebensraum für unendlich viele Tiere — warum nicht auch für Menschen? Das ist eindeutig ein Thema für die boot — etliche Aussteller beschäftigen sich damit und interpretieren es unterschiedlich.

Am weitesten hat es die holländische Werft Pedro-Boat getrieben. Ihr Marketing-Manager Ivar van der Leij: „Immer öfter haben uns Kunden angesprochen, die längere Zeit auf dem Wasser wohnen möchten, auch im Winter. Sie wollen mehr Komfort als ein Hausboot bietet, und sie wollen richtig reisen.“ Das kann man mit der „Liberty“, dem 300 000 Euro teuren schwimmenden Haus von Pedro. Innen erinnert nichts an ein Boot.

Es sieht aus wie in einem Appartement, inclusive Gasherd und Dunstabzugshaube in der Küche. Es gibt keinen Niedergang wie bei einem Schiff, alles ist ebenerdig, die Innenwände können verschoben oder ganz entfernt werden. Im Badezimmer wärmt sogar eine Fußbodenheizung. Natürlich gehört auch eine geräumige Terrasse zur Ausstattung. Und die 75-PS-Maschine treibt das 14,5 Tonnen schwere Gefährt mit bis zu acht Knoten durchs Wasser. Die Liberty verfügt auch noch über einen ganz besonderen Clou: Zum Ankern drückt man nur auf einen Knopf, und teleskopartige Ankerpfähle schießen in den Boden und halten das Schiff. Ivar van der Leij ist vom Trend Wohnen auf dem Wasser überzeugt: „Wir haben gerade zehn kleinere Versionen nach Berlin verkauft, es läuft gut.“

Das sagt auch Ulf Beither, Gesellschafter der Firma Floating Houses. Er bietet schwimmende Häuser an, die aber vorwiegend immobil sind — sie liegen in Häfen oder an Seen. „Alternative Wohnformen boomen, in Berlin-Tegel haben wir eine Anlage mit zwölf Häusern, die ganzjährig betrieben wird.“ Für eine komplett eingerichtete 100-Quadratmeter-Wohnung auf dem Wasser sind 240 000 Euro fällig.

Mit Wohnen auf dem Wasser beschäftigen sich auch Master-Studenten der Fachhochschule. Sandra Böttger etwa hat einen Kahn konzipiert, der aus Containern besteht, die sich ausklappen lassen und zum Wohnen, Kochen, Essen und Arbeiten geeignet sind. Ihr Bezug zum Wasserport? „Ich surfe.“

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