Die Wehrhahn-Linie knackt 800-Millionen-Euro-Marke

Die Stadt zeigte am Donnerstag die Gestaltung des U-Bahnhofs Graf-Adolf-Platz. Im Stadtrat ging’s um die Kostenexplosion.

Düsseldorf. Eine gute Nachricht vorab: Trotz vieler Verzögerungen beim Bau der Wehrhahn-Linie und den damit verbundenen höheren Kosten, soll die U-Bahn Ende 2015 in Betrieb gehen.

Das erklärte Verkehrsdezernent Stephan Keller am Donnerstag beim Ortstermin auf der Baustelle im U-Bahnhof Graf-Adolf-Platz. Dabei, so Oberbürgermeister Dirk Elbers, hielten sich die Kosten „immer noch im Rahmen“.

Doch der wird immer größer. Im Stadtrat nannte Keller nachmittags die neuen Zahlen: Statt der zuletzt veranschlagten 798 Millionen Euro rechnet er nun mit Gesamtkosten von knapp 830 Millionen, plus 15 Millionen für Sonderbaumaßnahmen am ehemaligen Jüdischen Friedhof. Wohlgemerkt: Im September 2012 war noch von 780 Millionen Euro die Rede.

Nach dem Fund des Friedhofs ist es allein im Bereich des Bahnhofs Benrather Straße zu einer einjährigen Bauverzögerung gekommen. Neun Monate länger dauerten die Arbeiten an der Schadowstraße, dort war der Untergrund anders als erwartet. Dadurch stiegen die Personalkosten. Hinzu kamen höhere Preise für Stahl und Beton.

Die Politik macht aufgrund der neuerlichen Kostensteigerung nicht das große Fass auf. SPD-Fraktionschef Markus Raub sagte aber zur WZ: „Das ist schon bedenklich und zeigt wieder, dass die Stadt ihre Großprojekte nicht im Griff hat. Unser großes Glück ist wohl, dass das Land großzügig die Zuschüsse anpasst. Daran sollten CDU und FDP denken, wenn sie sich beklagen, dass das Land Düsseldorf angeblich via Stärkungspakt Geld wegnimmt.“

Tatsächlich führte Keller am Donnerstag im Rat aus, dass das Verkehrsministerium die Stadt gebeten habe, einen Änderungsantrag vorzulegen, der keinen höheren Eigenanteil der Stadt zur Folge hätte. Dieser bliebe also bei rund 238 Millionen Euro.

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