Bestnoten: Der klügste Nachwuchs der ganzen Stadt

Heute werden die besten Schüler des Landes NRW ausgezeichnet.

Düsseldorf. Ein top Abi-Zeugnis, einen guten Hauptschulabschluss in der Tasche zu haben, ist eine Sache. Zu den besten Schülern des Landes zu gehören, eine andere.

Vor drei Jahren, mit Inkrafttreten des neuen Schulgesetzes, hat das Schulministerium die "Bestenehrung" eingeführt: Jugendliche mit überdurchschnittlichen Abschlusszeugnissen werden von Ministerpräsident Jürgen Rüttgers geehrt.

Zu diesem Anlass kommen am Dienstag 662 Schüler aus ganz Nordrhein-Westfalen ins Maritim-Hotel am Flughafen. Darunter sind auch 24 Düsseldorfer Schulen, vier Jugendliche stellt die WZ vor.

Mit der Bestnote von 1,0 starten Mikhail Sergeevic Spektor (Friedrich-Rückert-Gymnasium) und Moritz Stieglitz (Max-Planck-Gymnasium) nach dem Abitur in ihre Zukunft. "Recht engagiert", sagt Moritz, sei er in der Schule schon immer gewesen.

Jedoch habe er sich in der Oberstufe mit der Wahl der Leistungskurse Deutsch/Englisch noch mal einen Motivationsschub verpasst. "Ich hatte mit Herrn Dembrek aber auch einen tollen Deutschlehrer", lobt er. Als die Noten dann (noch) besser wurden, habe er den Einser-Durchschnitt ganz bewusst angepeilt. "Zumal ich ein Stipendium haben wollte."

Glänzende Leistungen setzen Arbeitsbereitschaft voraus, ist Mikhail überzeugt. "Wenn jemand ein tolles Ergebnis hinlegt und behauptet, er habe dafür nicht gelernt, der sagt nicht die Wahrheit", meint der 20-Jährige.

Sein Lieblingsfach war Philosophie, Friedrich Nietzsche im Zentrum seines Interesses. "Mein Notendurchschnitt lag immer so bei 2,2", sagt Mikhail. "Als ich aber in der Dreizehn gemerkt habe, ich kann die 1,0 schaffen, habe ich viel gelernt." Doch trotz der sehr guten Vorbereitung habe er vor jeder Prüfung Angst gehabt. "Man meint immer, es fehlt noch was. Aber wenn man anfängt, die Aufgaben zu bearbeiten, ist das vorbei."

Mikhail Spektor, 1,0-Abiturient

1995 kam Mikhail aus St.Petersburg nach Düsseldorf, seit vergangenem Jahr ist er deutscher Staatsbürger und hat es gleich bis in den Vorstand der Düsseldorfer Julis geschafft. "Als ich 2008 bei der Düsseldorfer OB-Wahl zum ersten Mal mein Kreuzchen machen durfte, war das der Anstoß dafür, auch etwas zu tun."

Mikhail wird in Heidelberg Psychologie studieren, Moritz hat sich an der Heine-Uni für Sozialwissenschaften eingeschrieben, seine Bewerbung bei der Studienstiftung des Deutschen Volkes läuft. Ihm passt es ganz gut, dass er zunächst in seiner Heimatstadt bleibt.

Der 20-Jährige engagiert sich bei den Jusos, ist bei Amnesty International aktiv und ernsthafter Verfechter der Auffassung, dass sein Verein Fortuna Düsseldorf um den Aufstieg in die erste Liga spielt. Eine Portion Zuversicht gehört zu jedem Sieg.

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