Roland Schulte-Trux ist ein Rally-Fan der ersten Stunde

Der Kaufmann ist während des Festivals 24 Stunden lang im Einsatz. Sein persönlicher Rekord waren 15 Konzerte in drei Tagen.

Düsseldorf. 20 Jahre alt wird die Jazz Rally in diesem Jahr. Auch für Roland Schulte-Trux ein Grund zum Feiern, denn er ist ein Fan der ersten Stunde. Das sieht man ihm auch an, wenn der Kaufmann im Ruhestand sich auf den Weg macht, um neue musikalische Welten zu entdecken. Denn er hat eine Jacke, die komplett mit den Festival-Buttons geschmückt ist. „In diesem Jahr muss ich mit der Rückseite anfangen“, freut sich der 67-Jährige schon auf das Pfingst-Wochenende.

Eine Schwäche für Dixieland und Boogie Woogie hatte Schulte-Trux schon immer. Als die Jazz Rally vor 20 Jahren nach Düsseldorf kam, war er begeistert: „Viel verändert hat sich seitdem nicht. Nur, dass es mittlerweile viel mehr Bands gibt.“ Sein Stammplatz ist vor dem Uerige, direkt neben den Lautsprecher-Boxen. Vor allem die Bourbon Street Stompers und das Jolly Jazz Orchestra gehören zu den Favoriten des Vaters von zwei Töchtern.

Aber er nutzt die Chance, auch andere Spielarten des Jazz kennenzulernen. Vor allem die Konzerte von Candy Dulfer haben nachhaltigen Eindruck hinterlassen: „Die hat immer eine großartige Band dabei. Zu meinen besonderen Lieblingen zählt auch der Pianist Jörg Hegemann, der wahnsinnig guten Boogie-Woogie spielt. Da kommt das Klavier ins Rutschen.“ Oder die Marching-Band Oxyde de Cuivre, die jahrelang aus Frankreich anreiste und in bunten Kostümen durch die Straßen zog: „Nur zu schräg oder zu modern sollte es nicht sein.“

„Während der Jazz Rally bin ich praktisch 24 Stunden lang im Einsatz“, sagt der Fan der ersten Stunde, „in einem Jahr habe ich an drei Tagen 15 Konzerte geschafft.“ So viel Ausdauer hat seine Ehefrau nicht, die meist nach drei oder vier Stunden den Heimweg antritt. Aber Schulte-Trux findet immer wieder Freunde, die dann mit ihm weiter von Bühne zu Bühne ziehen. Ganz gemütlich, „denn ein Bierchen gehört immer dazu“. Schließlich liebt der Pensionär die Mischung aus Festival und Volksfest.

Die gibt es anderswo so nicht. Von seinem Besuch beim renommierten Dixieland-Festival in Dresden zum Beispiel war Schulte-Trux sehr enttäuscht: „Da findet kaum etwas unter freiem Himmel statt, sondern nur in Kneipen. Und die sind weit verstreut. Da habe ich nur zwei Konzerte gesehen.“

Neben dem Jazz hat der 67-Jährige noch ein weiteres Hobby. Er organisiert Fernreisen für die Oberkasseler Diakonie, zum Beispiel nach Bhutan, Korsika oder in die Mongolei: „Aber nie über Pfingsten. Darauf achte ich immer.“

Auf die Jubiläums-Rally bereitet sich Schulte-Trux schon jetzt mit dem Programmheft vor. Einige Favoriten hat er sich schon herausgesucht: „Zum Beispiel das Engstfeld/Weiss-Quartett. Die spielen zwar Modern Jazz, aber sehr melodisch. Die Band kann ich nur empfehlen.“ Außerdem will er sich am Pfingstsamstag unbedingt die New Orleans Brass Collection vor dem Carsch-Haus anschauen und am Sonntag dann „Volle Kanne“ an den Kasematten.

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