Ingenhoven baut sein „grünes Tal“

Investoren haben sich für den Star-Architekten entschieden. SportScheck hat bereits einen Mietvertrag.

Ingenhoven baut sein „grünes Tal“
Foto: Ingenhoven

Düsseldorf. Das letzte Hindernis für die von Stararchitekt Christoph Ingenhoven vorgeschlagene Bebauung des Areals südlich von Dreischeibenhaus und Gustaf-Gründgens-Platz ist beseitigt. Die Eigentümer der westlich der Bleichstraße gelegenen Grundstücke an der Schadowstraße haben den 54-jährigen Düsseldorfer mit der Entwicklung der neuen Gebäude beauftragt.

Das bestätigten nun gegenüber der WZ Baudezernent Gregor Bonin und Gunter Köhnlein von Development Partner, einem großen Miteigentümer neben Stadt und Centrum GmbH. Der Stadtrat hatte im April festgelegt, dass die Pläne für die Bebauung des Gebiets Kö-Bogen II „auf der Grundlage des Entwurfes von ingenhoven architects weiter zu konkretisieren“ sind. Nun ist klar, Ingenhoven setzt sie persönlich um.

Der Düsseldorfer hatte zwei sich gegenüberliegende Gebäude vorgeschlagen, deren Fassaden zum Teil begrünt sind und schräg ansteigen. So soll ein möglichst freier Blick auf das Schauspielhaus erhalten bleiben. Ingenhoven vergleicht seine Architektur mit einem grünen Alpental, auf dem Schrägdach des kleineren Gebäudes vor dem Dreischeibenhaus soll gar eine Liegewiese entstehen.

Zurzeit laufen nun zwei Prozesse parallel. Zum einen muss das Planungsrecht angepasst werden, da drei Baufelder für das große Gebäude zu einem zusammengefasst werden. Damit verknüpft ist die Frage, welchem Eigentümer künftig welche Teile der neuen Bebauung gehören werden. Der größte Anteil gehört der Stadt, den sie laut Bonin verkaufen wird. Über die Höhe der möglichen Summe maht er keine Angaben. Nur so viel: „Wir haben nichts zu verschenken.“

Der weitere Zeitplan: Mitte 2015 soll mit dem Abriss des bestehenden Gebäudekomplexes begonnen werden, noch im gleichen Jahr oder Anfang 2016 sollen die etwa zwei Jahre dauernden Bauarbeiten für das Ingenhoven-Tal starten.

Einen Mietvertrag unterschrieben hat bereits SportScheck. Der muss nun auch an die neuen Pläne angepasst werden. Beim Unternehmen geht man davon aus, frühestens im Februar 2017 einzuziehen. Die Verkaufsfläche soll 4000 bis 4500 Quadratmeter betragen und im Teil des Gebäudes zur Bleichstraße hin liegen, der zur Centrum GmbH gehören wird.

Weitere Mietverträge gibt es noch nicht. Gunter Köhnlein von Development Partner sagt allerdings: „Wir haben mehr Nachfrage als Angebot — etwa von internationalen Textillabels, die auf eine große Fläche wollen.“ Entscheidungen sollen allerdings erst nach Abschluss der Verhandlungen zwischen Stadt und Investoren fallen. In deren Verlauf wird dann auch erst entschieden, wie eine dauerhaft grünbepflanzte Fassade sichergestellt werden kann und ob es Wohnungen im Ingenhoven-Bau geben wird.

Eine weitere Entscheidung ist hingegen für eine neue Tiefgarage unter dem Gründgens-Platz gefallen. Fünf Etagen soll sie nach heutigem Planungsstand in die Tiefe gehen. Großer Vorteil laut Bonin: „Es gibt nach den Bauarbeiten keine statischen Bedenken mehr bei Veranstaltungen auf dem Gründgens-Platz.“ Sehr ernst nehmen will er die Sorgen des Schauspielhauses, dass der Zugang erschwert werden könne. „Wir werden da gemeinsam nach einer Lösung suchen.“

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