Kö-Bogen gibt Einkaufsstadt einen Schub

Der Einzelhandel boomt, es entstehen immer mehr Top-Lagen. Eine neue Untersuchung dokumentiert die Entwicklung.

Kö-Bogen gibt Einkaufsstadt einen Schub
Foto: Stefan Arend

Düsseldorf. Die Einkaufsstadt Düsseldorf entwickelt sich immer besser. Das ist das Ergebnis einer Düsseldorf-Studie der Comfort-Gruppe. Nach Städten wie Hamburg und Berlin in den vergangenen Jahren hat das Makler- und Beratungsunternehmen in diesem Jahr die Landeshauptstadt NRWs als Einzelhandelsmetropole unter die Lupe genommen und die Analyse in ein gut 60 Seiten umfassendes Buch gepackt. Im Ergebnis spricht Geschäftsführer Jürgen Kreutz etwa von „großer Attraktivität“, „enormer Sogkraft“ und „einem der gesündesten“ Standorte Deutschlands.

Dass Makler große Worte machen, wenn sie wie am Donnerstag im Parkhotel auch Werbung für ihr eigenes Produkt machen — nämlich Einzelhandelsflächen — ist nicht überraschend. Interessant ist jedoch, dass das Unternehmen die emotional aufgeladene Wortakrobatik mit nüchternem Zahlenwerk unterfüttert, für dessen Erhebung sie in diesem Sommer eine Agentur beauftragte, die an zahlreichen Stellen der Innenstadt ganz einfach Passanten gezählt hat.

Erstmals gibt es auch belastbares Material zu den Libeskindbauten. Die „relativ hohe Frequenz“ von 5200 Passanten vor der Schadow-Apotheke zeige, dass in diesem Abschnitt die „Verknüpfung zwischen Schadowstraße und Kö-Bogen bereits sehr ansprechend funktioniert“. Einschränkend muss nur bemerkt werden, dass sicher viele Menschen nicht unbedingt zum Einkaufen kamen, sondern um sich dieses Stück neue Innenstadt anzuschauen.

Die Studie fördert noch weitere Newcomer zutage, eine rasante Entwicklung nimmt etwa die Grabenstraße. „Hier haben sich die Mieten in den vergangenen fünf bis sechs Jahren verdoppelt“, sagt Jürgen Kreutz. Bei einem kleineren Ladenlokal liegt der Quadratmeterpreis dort mittlerweile bei 135 Euro pro Quadratmeter, die Spitzenmieten der Stadt liegen zum Vergleich bei 265 Euro an der Kö.

Außerordentliches Potenzial biete zudem die Trinkausstraße als Verlängerung der Achse, wo eine Vielzahl neuer Mietverträge abgeschlossen worden sei. Die bedeutendsten Anker für den Einzelhandel an der Ecke zur Königsallee mit Hermès im Girardet-Haus und Versace bei HSBC Trinkaus würden gerade geworfen (siehe Text unten).

In etwas fernerer Zukunft liegt die Entwicklung der Schadowstraße jenseits der heutigen Fußgängerzone, die wie immer zu den Spitzenreitern bei den Passantenzählungen gehört. „Mit Realisierung von Kö-Bogen II und der Fußgängerzone erwarten wir dort einen Quantensprung“, sagt Kreutz. Schon heute verhandelten Makler mit Interessenten für Flächen in den Ingenhoven-Bauten, obwohl noch nicht einmal Verträge für die Errichtung zwischen Investoren und Stadt aufgesetzt sind. Die Möglichkeiten der Straße habe Primark erkannt, schon heute seien die Passantenströme dort trotz Baustellenumgebung beträchtlich.

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