Schadowstraße bleibt noch jahrelang Dauerbaustelle

Frühestens in fünf Jahren könnte die Fußgängerzone fertig sein. Für die Gestaltung gibt es schon erste Ideen.

Schadowstraße bleibt noch jahrelang Dauerbaustelle
Foto: Nn

Düsseldorf. Sie ist die größte Leidtragende unter den Großbaustellen in der Innenstadt: die Schadowstraße. Seit sechseinhalb Jahren stöhnen dort bereits die Düsseldorfer unter Lärm Staub und Engpässen. Im März 2008 begannen dort die Bauarbeiten für die Wehrhahn-Linie. Und es ist klar: In absehbarer Zeit ist kein Ende der Dauerbaustelle Schadowstraße in Sicht. Denn wenn die Wehrhahn-Linie Ende 2015 in Betrieb geht, ist noch lange nicht Schluss an der Einkaufsmeile. Gleich drei Großbaustellen stehen dann nämlich noch an.

Wenn zum Start der neuen U-Bahn auch der letzte Kö-Bogen-Tunnel von Norden nach Süden eröffnet wird, geht es an dieser Stelle überirdisch weiter. Über die Schadowstraße hinweg wird dann die so genannte neue Hofgarten-Allee gebaut. Die wird laut Dirk Baackmann vom Planungsamt wohl in einem der ersten Schritte des „Freiraumkonzeptes Kö-Bogen“ umgesetzt. Ein genauer Zeitplan dafür steht allerdings noch nicht.

Mitte nächsten Jahres könnte dann in unmittelbarer Nachbarschaft mit dem Abriss des Gebäudekomplexes begonnen werden, der dem so genannten „Ingenhoven-Tal“ weichen muss. Für das Projekt mit schrägen und begrünten Fassaden fahren wohl ab 2016 zwei Jahre lang Baufahrzeuge über die Schadowstraße. Die Größe der Baustelle wird mit der für die Libeskindbauten vergleichbar sein.

Doch auch wenn der zweite Teil des Projektes Kö-Bogen abgeschlossen ist, kehrt keine Ruhe ein. Dann wird die Straße selbst umgebaut und zur Fußgängerzone umfunktioniert. Diese soll laut aktueller Vereinbarung von SPD, Grünen und FDP rund um die Uhr gelten und nicht wie ursprünglich vorgesehen nur von 10.30 bis 18.30 Uhr. Zwar wolle man laut Andrea Blome, Leiterin des Amtes für Verkehrsmanagement, nicht gänzlich abwarten, bis die beiden Ingenhoven-Gebäude stehen, aber viel könne man vorher nicht machen. „Wir verlegen ja nicht das Pflaster der Schadowstraße neu und lassen dann noch ständig schwere Baufahrzeuge darüber fahren.“

Hinzu kämen logistische Engpässe. Gut denkbar sei allerdings, dass man sich parallel zur Großbaustelle am Rand des Gründgens-Platzes schon einmal die Seitenräume vornehme. Dort werden die Bürgersteige der Schadowstraße durch stufenloses Pflaster ersetzt.

Wann die Bauarbeiten frühestens beginnen oder auch enden werden, will Blome nicht schätzen. „Es gibt noch zu viele Unwägbarkeiten.“ So fehlen etwa noch politische Beschlüsse, auch ein Workshop mit den Anliegern ist noch geplant.

Ebenfalls offen ist noch, wie die Schadowstraße als Fußgängerzone gestaltet wird. In den Prozess der Ideenentwicklung sollen laut Baackmann auch Künstler eingebunden werden. Es böte sich jedoch an, die Möblierung von Bänken bis Abfalleimer an die Gestaltung des Kö-Bogen-Areals anzupassen.

Wo und in welcher Größe der geplante Fahrradweg angelegt wird, ist noch gänzlich offen. Verkehrsausschussvorsitzender Martin Volkenrath (SPD) denkt jedoch an jeweils einen Weg für jede Richtung. Volkenrath hofft zudem, dass sich das gastronomische und kulturelle Angebot auf der Straße mit dem Umbau entwickeln wird. Besonders im Blick hat er den Abschnitt vor Karstadt. „Da das Gebäude etwas zurückgesetzt von der Straße ist, entsteht dort ein richtiger Platz. Da ist viel möglich.“ Damit dieser Freiraum auch genutzt werden kann, solle die Anbindung des Parkhauses an der Bleichstraße mit einer Querung von der Liesegangstraße aus erfolgen und nicht von der Jacobistraße aus.

Noch offen ist, ob die Fußgängerzone bis zur Jacobistraße oder sogar zur Oststraße reichen wird, was Volkenrath präferiert. „Da kommt es nun drauf an, was die Anlieger dazu sagen.“ Bei den Verhandlungen zur „Ampel“ sei das kein Thema mehr gewesen.

Doch wann all die Ideen für die Schadowstraße schließlich Wirklichkeit werden können, ist schwer zu schätzen. Fest steht nur, dass frühestens 2018, also nach Fertigstellung des Ingenhoven-Tals, der Großteil des Umbaus angegangen werden kann. Das heißt mindestens weitere fünf Jahre Großbaustelle für die Schadowstraße und insgesamt sogar weit mehr als zehn Jahre.

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