WZ-Mobil: Gemischte Reaktionen aufs Ingenhoven-Tal

Während die Architektur bei manchen gut ankommt, wollen andere keine Bebauung.

Düsseldorf. Zustimmung und Kritik mischten sich gestern am WZ-Mobil am Gustaf-Gründgens-Platz. Zur Diskussion standen die Pläne von Christoph Ingenhoven für die Bebauung der Grundstücke südlich des Dreischeibenhauses. Der Stadtrat hatte sich gestern für die beiden Bauten mit begrünten und schrägen Fassaden ausgesprochen.

Herula Hoffmann (70) aus Monheim gefällt der Entwurf. „Die Simulationen sehen ganz gut aus. Ich will nur hoffen, dass man sich für eine Bepflanzung entscheidet, die das ganze Jahr über grün ist. Das sieht auch Ralf Rasche so, der in der Nähe der Baustelle arbeitet.

Der 50-Jährige freut sich vor allem, dass die Politik Gastronomie für die Gebäude festgeschrieben hat. „Es gibt ja sonst nicht viel in der Nähe.“ Skeptisch sieht er hingegen die Liegewiese auf dem Dach des kleinen Gebäudes. „Ich weiß nicht, ob das hier funktioniert. Hier geht es ja sonst eher um Einkaufen und Arbeiten, nicht darum, sich zu sonnen.“

Laura Stratmann sieht das jedoch anders: „Ich würde die Dachschräge auch in meinen Pausen nutzen, da ich nebenan arbeite.“ Doch gegenüber Plänen bezüglich der Wohnbebauung ist sie skeptisch, denn das müsse nicht unbedingt sein. Der zusätzlichen Baustellenlärm würde sie jedoch auch stören.

Ernst Welski (56) geht es bei der Liegewiese vor allem darum, dass sie auch von mobilitätsbehinderten genutzt werden kann. „Die Steigung scheint mir ziemlich steil zu sein.“ Ansonsten finde er den Entwurf aber nicht schlecht. Sehr schön sei, dass die Sichtachsen zu Dreischeibenhaus und Schauspielhaus größtenteils frei bleiben.

Grundsätzliche Kritik übt Gerd May (70). „Ich hätte es besser gefunden, wenn die Flächen frei geblieben wären. Nach Platz sehnen wir uns doch alle in der Stadt.“ Außerdem hält er wenig von der Simulation des Ingenhoven-Entwurfs. „Da wird die allerbeste Perspektive gewählt, wirklich vorstellen kann man sich so nicht, wie das später mal aussieht.“

Eine klare Meinung hat auch Manfred Kluth aus Hilden. Er sei für die Beleuchtung des Dreischeibenhauses zuständig und ist empört über die Bauwut in der Innenstadt: „Während manche Außenbezirke vollkommen verwahrlost sind, wird an einem einzigen Fleck alles verändert.“ Es brauche sich im Herzen von Düsseldorf nicht jeder ein Monument setzen. Er sei dagegen, dass alles zugebaut werde.

Lob gibt es dagegen von Sascha Bueks, der direkt nebenan an der Schadowstraße arbeitet. „Ich gucke hier seit Jahren auf die Baustelle. Es kann nur besser werden.“ Vor allem wenn man die geplante, moderne Architektur mit der bestehenden vergleiche.“ Ganz euphorisch ist sogar Kort Kamp (85). „Das wird eine tolle Architektur. Das wird sich auch für Touristen lohnen, sie sich anzugucken.“

Renate Lemke aus Düsseldorf sieht dem Ergebnis der Bebauung auch positiv entgegen: „Ich bin bereits begeistert vom Kö-Bogen mit dem Blick auf den Hofgarten. Dass das Schrägdach auch eine Grünfläche wird, finde ich klasse.“ Auf den Einzug der Gastronomie freue sie sich sehr.

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