Als die Malerinnen noch in der Minderheit waren

Bis 22. Januar läuft im Kunstpalast am Ehrenhof die Schau „Düsseldorfer Malerschule“. Wir stellen in loser Folge Werke vor, die mit Düsseldorf besonders verbunden sind.

Düsseldorf. Sie bilden die Hälfte der Schüler, und sie würden nicht mehr auf den Gedanken kommen, für eine Madonna oder fromme Helene zu posieren. Im 19. Jahrhundert war dies anders, da gab es noch keine gesetzlich verankerte Gleichberechtigung, keine Gleichstellungsbeauftragte und keine Professorin. Die Akademie war tabu für sie.

Dennoch lassen sich etwa 200 Malerinnen nachweisen, freilich kein Vergleich zu den 4000 männlichen Kollegen. Sie mussten sich privat ausbilden lassen. Ein zauberhaftes Gemälde schuf die dänische Malerin Bertha Wegmann 1881 von ihrer schwedischen Freundin Jeanna Bauck.

Die junge Frau sitzt dem Betrachter frontal gegenüber, ihr gelocktes Haar scheint im Tageslicht aufzublühen. Aus lustigen, hellen Augen blickt sie in die Welt. Pinsel und Palette hat sie demonstrativ neben sich liegen. H.M.

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