Benrather Schlossweiher: Goldene Kugel soll 250000 Euro kosten

Nachlass-Verwalter stellt Bedingung, um das Werk von Byars auf dem Schlossweiher zu erhalten.

Düsseldorf. Die Quadriennale-Ausstellung von James Lee Byars im Schloss und Schlosspark Benrath ist ein Lockvogel für die Besucher. Nach Auskunft des Kurators Heinrich Heil gibt es viele Besucher, die die goldene Kugel auf dem Schlossweiher für immer erhalten möchten. Einige sagen sogar, damit bestärke man den Antrag auf das Weltkulturerbe.

Die Kugel für immer auf dem Teich zu belassen, geht jedoch nicht. Heil erklärt: "Dann muss man sich mit dem Nachlass-Verwalter einigen. Da müssen sich die Benrather jedoch hinsetzen und Sponsoren finden, um Geld zu sammeln."

Ansprechpartner ist wie immer bei Byars der Nachlass-Verwalter Michael Werner aus Berlin. Sein Standpunkt: "Die Kugel kann nur bleiben, wenn sie gekauft wird. Ähnliche Arbeiten in dieser Größe kosten 250000 Euro."

Die Antwort von Gabriele Uerscheln, Vorsitzender der Stiftung Schloss und Park Benrath, kommt prompt: "Das ist viel Geld. Die Kugel sollte nur temporär im Schlossteich bleiben. Die Stiftung kauft sie mit Sicherheit nicht. Aber falls das Geld über Dritte zusammenkommt, könnte ich mir vorstellen, dass die Verwaltung die Kugel annimmt."

Wie ist es überhaupt möglich, eine Kopie von einem Original zu verkaufen? Werners Antwort: "Der Kauf einer Kopie ist durchaus möglich. Das gehört zu Byars Konzept. Wenn eine Kopie nicht angekauft wird, wird sie zerstört. Wir hatten diese Situation beim ,Golden Tower’, einem vergoldeten Turm mit einem halbrunden Abschluss. In Sevilla wurde er nach der Ausstellung zerstört, weil niemand ihn kaufen wollte."

Und was sagt der Denkmalschützer Jörg Heimeshoff? Er hat nichts dagegen: "Die goldene Kugel in Benrath verträgt sich mit dem barocken Stil der Umgebung. Wenn die Stadt oder ein Privatmann sie kaufen will, würde ich mich nicht dagegen sperren. Gute Kunst lässt sich immer kombinieren."

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