Borussia siegt vor Rekordkulisse in Hamburg

5492 Zuschauer sehen das 3:1 des Tabellenführers gegen den TTC Fulda-Maberzell.

Borussia siegt vor Rekordkulisse in Hamburg
Foto: Oliver Ruhnke

Düsseldorf. Viel besser hätte der „Betriebsausflug“ an die Elbe für Borussia Düsseldorf kaum laufen können. Das 3:1 gegen den Tabellenzweiten TTC Fulda-Maberzell in Hamburg war der 16. Sieg im 17. Bundesligaspiel der Saison. Zudem gelang es, den angestrebten Zuschauerrekord für ein Tischtennis-Bundesligaspiel zu knacken.

„Es ist unglaublich toll, vor einer so großen Kulisse spielen zu dürfen. Das motiviert und macht richtig viel Spaß“, sagte Patrick Franziska, der den ehemaligen Düsseldorfer Christian Süß mit 3:1 besiegte und damit die Weichen für den Erfolg stellte, über das „Heimspiel“ auf fremdem Terrain.

5492 Zuschauer waren in die O²-World gekommen, der bisherige Rekord aus dem Jahr 2007 — damals auch mit Beteiligung der Borussia in Hamburg — lag bei 4500 Besuchern. Und im ersten Einzel konnten sich die Tischtennis-Fans gleich davon überzeugen, dass Timo Boll nach seiner mehrwöchigen Wettkampfpause keine Formsuche betreiben muss. Fuldas Ruwen Filus konnte nur im dritten Satz mit dem Weltranglisten-Neunten mithalten. Am Ende stand ein klares 3:0 und der erste Punkt für den Rekordmeister auf der Anzeigetafel.

Der Tabellenzweite konnte dank seines Spitzenspielers Wang Xi ausgleichen. Gegen Kamal Achanta gab der Chinese keinen Satz ab, obwohl der Düsseldorfer im zweiten und dritten Satz seine Chancen hatte.

Dank schlug die Stunde von Patrick Franziska. In einem ausgeglichenen Match behielt der 22-Jährige gegen Christian Süß auch in den umkämpften Sätzen drei und vier die Nerven, gewann die beiden Durchgänge mit 11:9 und 12:10.

Zum Matchwinner wurde anschließend abermals Timo Boll. Im Duell der beiden Topspieler gegen Wang Xi agierte Boll taktisch klug und mit großer Spielfreude. Der Fuldaer ließ sich von den ersten beiden Satzgewinnen des Düsseldorfers aber nicht entmutigen und stemmte sich gegen die drohende Niederlage. So glich Wang zum 2:2 aus, zur Freude der Zuschauer, die Lust auf weitere spektakuläre Ballwechsel hatten. Boll legte im fünften Satz aber abermals eine Schippe drauf und siegte schließlich in einem mitreißenden Match mit 3:2 und sorgte damit für den entscheidenden dritten Punkt.

„Aus sportlicher Sicht war das eine wichtige Standortbestimmung, denn dieses Aufeinandertreffen könnte es auch im Meisterschaftsfinale geben. Es war wichtig für uns, dass Patrick gewonnen und er wieder einen Schritt nach vorne gemacht hat. Aber natürlich war das heute mehr als ein normales Spiel. Vor so vielen Zuschauern zu spielen, ist für alle außergewöhnlich“, sagte Trainer Danny Heister.

Bereits vor dem Spiel wurden die Zuschauer mit einem bunten Rahmenprogramm unterhalten. Der Ur-Hamburger Lotto King Karl sorgte für musikalische Unterhaltung und Paralympicssieger Jochen Wollmert zeigte sein Können am Tisch, während sich Bundestrainer Jörg Roßkopf und Jazz-Pianist Joja Wendt sich ein Tischtennis-Duell auf dem Flügel lieferten. „Es war ein ganz besonderer Abend für uns alle. Wir kommen gerne wieder nach Hamburg“, fasste Timo Boll den „Betriebsausflug“ zusammen.

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