Am Trikot der DEG dokumentiert sich die Krise

Sponsoren sind dünn gesät. Bis zum 24. Mai muss der Etat für die DEL gedeckt sein.

Düsseldorf. Beim Blick auf das Trikot der Düsseldorfer EG aus der Saison 2010/2011 traut Stürmer Travis Turnbull kaum seinen Augen. Es ist voller Sponsoren-Aufdrucke, kaum einer von ihnen ist dem Traditionsclub treu geblieben: Metro, Henkel, Airberlin, Zamek oder Schneekoppe haben ihr Top-Sponsoring längst beendet.

Die Beflockung auf den aktuellen Trikots ist dagegen sehr übersichtlich. Die Stadtsparkasse und die Stadtwerke auf den Hemden und die Klüh-Gruppe als treuester Sponsor sind noch dabei, einen Hauptsponsor sucht man vergeblich.

Um den vier Millionen-Etat für die Saison 2013/2014 zu decken fehlen momentan noch zwei Millionen Euro, nachdem die Stadtwerke ihr Engagement um eine Saison verlängert haben. 200 000 Euro zahlt das Unternehmen, das zu 21 Prozent der Stadt Düsseldorf gehört, der DEG.

Travis Turnbull hängt wie seine Mannschaftskollegen in der Luft. Auch wenn Torhüter Bobby Goepfert und Talent Daniel Fischbuch Verträge für die kommende Saison unterschrieben haben, ist ein Start der DEG in der Deutschen Eishockey Liga noch offen. „Wir hoffen, dass es hier weitergeht. Aber dafür muss schon ein großer Sponsor einsteigen“, sagt Turnbull. „In den letzten Spielen werden wir weiter alles geben, um Werbung für Düsseldorf zu betreiben.“

Zumindest die formellen Voraussetzungen für die kommende Saison hat die DEG geschaffen und eine Bankbürgschaft in Höhe von 100 000 Euro bei der DEL für die Teilnahme am Lizenzierungsverfahren hinterlegt. In einem zweiten Schritt müssen nun die kompletten Lizenzierungsunterlagen bis zum 24. Mai vorgelegt werden. Alle 14 Clubs aus der Deutschen Eishockey Liga haben sich für die 20. DEL-Saison beworben, Teams aus der zweitklassigen Bundesliga sind nicht vertreten.

„Wir haben noch viel Arbeit. Die Stadtwerke haben mit der Vertragsverlängerung ein Zeichen gesetzt. Potenzielle Partner haben in der Vergangenheit grundsätzliches Interesse signalisiert. Es wäre schön, wenn jetzt Vertrags-Abschlüsse folgen“, sagt Geschäftsführer Elmar Schmellenkamp.

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