DEG: Beskorowany kam, hielt und siegte

Der Torhüter, der bei der DEG den verletzten Bobby Goepfert vertritt, würde gern bleiben.

Tyler Beskorowany ist ein Glücksgriff für die DEG.

Tyler Beskorowany ist ein Glücksgriff für die DEG.

Foto: Horstmüller

Über die Düsseldorfer EG oder die Deutsche Eishockey Liga (DEL) wusste Tyler Bes-korowany bis vor einigen Wochen nicht viel. „Ein paar Leute in meinem Umfeld haben mir gesagt, dass die DEL eine gute Liga ist. Viel mehr wusste ich über das Eishockey hier nicht“, sagt der Torhüter, der aufgrund der langen Verletzungspause von Bobby Goepfert Ende September bei der DEG einen Vertrag unterzeichnete — für nur vier Wochen.

Von einem auf den anderen Tag die Koffer zu packen, um nur einen Monat auf der anderen Seite des Atlantiks Eishockey zu spielen, sei schon etwas seltsam gewesen, sagt der 24-Jährige. Doch gemeinsam mit seiner Verlobten hat sich der 1,96-Meter-Hüne schnell in der neuen Umgebung eingefunden. „Die Jungs sind toll, die Stadt ist schön“, sagt Beskorowany, mit dem die DEG in sechs Spielen vier Siege und 12 von 18 möglichen Punkten einfahren konnte.

Er kam, hielt und siegte — doch der 2008 von den Dallas Stars im NHL-Draft ausgewählte Torhüter lobt lieber das Team, anstatt den sportlichen Aufschwung an seiner Leistung festzumachen. „Wir spielen als Team gut derzeit. Wenn die Jungs viele Tore erzielen, lässt mich das doch sowieso besser aussehen.“

Mit seinem ruhigen Torwart-Spiel, das in Düsseldorf nicht wenige an die Ikone Helmut de Raaf erinnert, hat sich Beskorowany für ein Engagement über den Oktober hinaus empfohlen. „Ich würde gerne bleiben“, erklärt der in Ontario geborene Kanadier. „Wir haben bereits darüber gesprochen, aber fix ist noch nichts. Ich denke aber, dass wir nah an einer Entscheidung sind.“

Die DEG hatte zwei Ausländerlizenzen für die Saison freigehalten, falls Goepfert länger ausfallen sollte. Wie lang die etatmäßige Nummer Eins mit seiner Hüftverletzung noch fehlen wird, ist offen. „Wir werden nächste Woche eine Entscheidung treffen, ob wir Tyler weiter verpflichten“, sagte Trainer Christof Kreutzer gestern. Weitere Untersuchungen sollen dann auch Aufschluss darüber geben, wie lange Goepfert noch pausieren muss.

Beeindruckt zeigt sich Bes-korowany von den Zuschauern: „Die Fans hier sind verrückt, richtig laut. Das ist anders als in Nordamerika. Zu Hause nennen einige Spieler die Hallen gerne mal Bibliotheken, weil es dort auf den Rängen so verdammt ruhig ist.“ Ungewohnt sei nach dem Derby-Sieg über die Kölner Haie auch die „Raupe“ gewesen, sagt der Torhüter. „So etwas gibt es bei uns zuhause nicht. Mir hat es sehr gefallen.“

Für die anstehenden Auswärtsspiele ist Beskorowany zuversichtlich, dass es endlich die ersten Zähler auf fremdem Eis gibt. Dazu müsse die Mannschaft dem Gegner ihr Spiel aufzwingen und diszipliniert bleiben. Und irgendwo zwischen den Auswärtsspielen hofft Beskorowany darauf, dass sich sein Wunsch erfüllt und er die Koffer nicht nur für vier Wochen gepackt hat.

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