DEG fehlen noch 240 000 Euro

Düsseldorf (dpa) - Die in einer Finanzkrise steckende Düsseldorfer EG hat das rettende Ufer noch nicht erreicht und muss weiter um den Verbleib in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) zittern.

Trotz intensiver Sponsorensuche klafft im Saisonetat 2012/13 noch eine Lücke von 240 000 Euro, teilte der Verein mit. „Der noch offene Betrag scheint klein. Dennoch werden die nächsten Tage bis zur Lizenzierung ein Wettlauf mit der Zeit“, sagte Arndt Rautenberg, Geschäftsführer des DEG-Sanierers RölfsPartner. Bis zum 15. Mai muss ein abgesicherter Etat bei der DEL eingereicht werden.

„Neunzig Prozent des Weges sind wir erfolgreich gegangen. Jetzt in den Sack zu hauen, wäre deshalb besonders traurig“, meinte Rautenberg. Nach dem Rückzug des Hauptsponsors Metro konnten durch Aktionen und neue Partner bisher rund 2,1 Millionen Euro eingenommen werden. „Wir erhalten positive Signale für das Jahr 2013, benötigen jetzt aber weitere Hilfe“, appellierte DEG-Geschäftsführer Elmar Schmellenkamp. In die Bredouille ist der achtmalige deutsche Meister gekommen, weil ein potenzieller Sponsor kurz vor der Vertragsunterschrift wieder abgesprungen ist.

Nun drängt die Zeit. In der ersten Mai-Woche will die DEG-Führung entscheiden, ob sie die DEL-Lizenz für die nächste Spielzeit beantragt oder nicht. Da kein großer Sponsor in Sicht ist, hofft man nun an der Düsseldorfer Brehmstraße, dass die „Bekenner“-Aktion noch einmal ankurbelt werden kann und die jeweils 10 000 Euro teuren Sponsorenpakete weitere Abnehmer finden. „Es ist etwas dickflüssig geworden, nun drängt die Zeit“, sagte Schmellenkamp.

Der Etatentwurf für 2012/13 ist schon auf etwas mehr als 4,5 Millionen Euro abgespeckt worden. Wenn man weitere 240 000 Euro einsparen würde, müsste man das Budget für die Mannschaft reduzieren. „Das Geld aus dem Teametat herauszunehmen halte ich kommerziell und sportlich nicht für sinnvoll. Ein weiteres Gesundschrumpfen wird nicht mehr möglich sein“, meinte selbst Sanierer Rautenberg. Schließlich müsse das „Produkt DEG“ attraktiv sein.

Schon jetzt steht Walter Köberle, der Sportliche Leiter der DEG, bei der Vorbereitung der neuen Saison vor einer schwierigen Aufgabe. Bei Verhandlungen mit Agenten und Spielern kann er nicht nur lediglich „die Hälfte des Geldes“ von einst bieten, sondern auch keine Garantie geben, dass die DEG weiter in der DEL spielt. „Wir wussten, dass es schwierig wird, doch wir ziehen das durch“, sagte Köberle. Er ist überzeugt, dass der neue Chefcoach Christian Brittig am 1. Juli mit dem Training beginnen kann und trotz aller wirtschaftlichen Zwänge eine gute Mannschaft auf dem Eis stehen wird: „Ich will eine Mannschaft, die Emotionen weckt und ehrliche Arbeit macht.“

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