DEG: Geduldig gewartet, alles gewonnen

Torwart Lukas Lang saß Monate auf der Bank — und war da, als ihn die DEG brauchte. Auch Freitag in Berlin spielt er.

DEG: Geduldig gewartet, alles gewonnen
Foto: Horstmüller

Düsseldorf. Es hätte ja durchaus einfachere Aufgaben gegeben, als die, die sich Christof Kreutzer und Tobias Abstreiter vor einer Woche für Lukas Lang überlegt hatten. Monatelang war der Eishockey-Torwart der Düsseldorfer EG zum Zuschauen verdammt. Erst war er Backup für Bobby Goepfert. Und nach dessen Verletzung war auch am nachverpflichteten Tyler Beskorowany kein Vorbeikommen für den 28-Jährigen.

Doch dann schenkte das Trainerteam seinem zweiten Mann plötzlich das Vertrauen. Ausgerechnet zum Spiel beim Tabellenführer in Mannheim. Ausgerechnet an einem Tag, an dem die DEG ohne zehn Stammkräfte auskommen musste.

„Es ist nie einfach, ohne Einsatzzeit die Spannung aufrechtzuerhalten. Mein letztes Spiel von Anfang an war ja im November in Krefeld. Aber es ist alles eine Kopfsache, ich habe Erfahrung damit, ähnliche Situationen schon erlebt und mich einfach gefreut, dass ich in Mannheim die Chance bekommen habe“, sagt Lang, der dort zum Matchwinner wurde, 21 von 24 Schüssen parierte und die DEG so zu einem sensationellen 4:3-Sieg nach Verlängerung führte.

Zwei Tage später gegen Augsburg verletzte sich Beskorowany, Lang kam nach 28 Minuten aufs Eis, hielt seinen Kasten sogar komplett sauber und war erneut der entscheidenden Mann beim 3:1-Sieg. So lesen sich Langs Werte in den beiden Partien wie die eines Spitzengoalies: zwei Siege, 2,0 Gegentore im Schnitt, 92,1 Prozent Fangquote.

Wenn es für die DEG am Freitag (19.30 Uhr) in Berlin und am Sonntag (14.30 Uhr/Rather Dome) gegen DEL-Schlusslicht Schwenningen nun darum geht, den letzten Punkt auf dem Weg ins Viertelfinale zu holen, steht Lang wieder im Tor. Mit mehr Selbstvertrauen denn je.

Seine eher durchwachsenen Auftritte im ersten Saisondrittel (vier Starts, kein Sieg, 4,58 Gegentore im Schnitt, Fanquote 87,6 Prozent) sind längst abgehakt. Wobei es ohnehin nicht fair wäre, den Sohn von Krefelds tschechischer Torwartlegende Karel Lang allein für die teils hohen Niederlagen zu Saisonbeginn verantwortlich zu machen. „Wir hatten alle einen bescheidenen Start. Selbst Bobby [Goepfert] hat in Wolfsburg sieben Stück kassiert“, sagt Lang, der sich umso mehr freut, „dass sich alle gesteigert haben“.

Dass er mit Blick auf die laufenden Verträge von Go-pfert und Beskorowany über die Saison hinaus wohl trotzdem keine Zukunft in Düsseldorf haben wird, interessiere ihn derzeit gar nicht. „Ich konzentriere mich voll aufs Eishockey, alles andere klären meine Agenten.“Gut für die DEG, so einen Mann in der Hinterhand zu haben. Einen Mann, der auch unangenehme Aufgaben meistert.

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