DEG-Oldies kommen in Fahrt

Nach einem durchwachsenen Start scoren Daniel Kreutzer (35) und Rob Collins (36) immer mehr. Was auch an Sturmpartner Alexej Dmitriev liegt.

Düsseldorfer EG gegen ERC Ingolstadt. Daniel Kreutzer (DEG) in Aktion. Quelle: HORSTMUELLER GmbH

Düsseldorfer EG gegen ERC Ingolstadt. Daniel Kreutzer (DEG) in Aktion. Quelle: HORSTMUELLER GmbH

Foto: HORSTMUELLER GmbH

Düsseldorf. Ob ihm der ganz große Wurf doch noch mal gelingt, kann derzeit niemand mit Sicherheit beantworten. Denn auch wenn die Düsseldorfer EG in dieser Saison ein ganz anderes Bild abgibt als in den beiden Vorsaisons, die Meisterschaft in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) wäre doch eine große Überraschung. Und weil Daniel Kreutzer — mittlerweile im betagten Sportleralter von 35 Jahren — nicht mehr allzu lange auf dem Eis stehen wird, könnte es gut sein, dass sein ewiger Traum von dem DEL-Titel ein unerfüllter bleibt.

Doch seinen Platz in den Geschichtsbüchern der DEG und gar der ganzen Liga hat der seit 19 Spielzeiten aktive Kreutzer schon längst sicher. Läuft es weiter so gut wie in den vergangenen Wochen, wartet bald sogar ein ganz spezieller Tag auf den Ur-Düsseldorfer. Nur vier Treffer fehlen dem DEG-Kapitän noch, um sich in der ewigen Torjägerliste der DEL nach ganz vorne zu schießen.

Laut der offiziellen Rangliste der DEL steht Kreutzer dort aktuell bei 244 Toren, Robert Hock als Führender bei 248. „Noch ist das kein großes Thema bei uns. Aber wenn es so weit ist, sollte es das werden. So ein Rekord ist ja nicht alltäglich und zeigt, wie konstant Daniel über die ganzen Jahre ist“, sagt sein Trainer und Bruder Christof Kreutzer.

Aktuell freut sich der Coach aber vor allem darüber, dass der Aufschwung der Oldie-Reihe um Daniel Kreutzer (35) und Rob Collins (36) dem Team weiterhilft. „Das kam genau zum richtigen Zeitpunkt“, sagt der Trainer mit Blick auf die Phase, in der die bis dahin erfolgreichsten Offensivakteure das Tor nicht mehr trafen. Sinnbildlich dafür stand Andreas Martinsen. Der hatte in den ersten 16 Spielen stolze zwölf Mal getroffen. Dann war aber plötzlich der Wurm drin. Zehn Spiele lang gelang ihm nichts mehr. Erst am Sonntag, beim 5:3 gegen Iserlohn, war der Norweger wieder da und traf doppelt.

Bei Kreutzer und Collins lief es genau andersherum. Nur zwei Tore hatte Kreutzer in den ersten 23 Saisonspielen erzielt. Doch seit ein paar Wochen läuft es. In den jüngsten vier Spielen schoss er zwei Tore und bereitete ein weiteres vor. Dasselbe gilt für Collins. Der hatte nach 23 Spielen nur zehn Scorerpunkte. Vier Partien später steht er bei 14. Dank zweier Tore und zweier Vorlagen. Und auch der Dritte im Bunde, Alexej Dmitriev, dreht plötzlich auf: Nach nur acht Punkten in 23 Spielen waren es zuletzt ein Tor und zwei Vorlagen in vier Partien.

„Daniel und Rob kennen sich ja schon lange. Ich glaube, es ist ganz wichtig, dass auch Alexej seinen Platz jetzt gefunden hat. Dadurch haben alle mehr Selbstvertrauen“, sagt Trainer Kreutzer, der weiß, dass selbst so erfahrene Männer wie sein Bruder Daniel und Rob Collins Selbstvertrauen brauchen, um zu funktionieren.

Dieses Wissen um die eigene Stärke soll auch am Freitag (19.30 Uhr) wieder zum Erfolg führen, wenn es gegen die Nürnberg Ice Tigers geht. Die Franken stehen trotz ihres eigentlich starken Kaders derzeit nur auf Rang zehn, dem letzten Platz-off-Platz. „Ich wundere mich auch, dass Nürnberg bisher nicht richtig in Schwung gekommen ist“, sagt DEG-Coach Kreutzer, der den Franken durchaus zutraut, in der Tabelle noch zu klettern.

So wie es Berlin und Köln seit ein paar Wochen tun. Auch unter der Woche gewannen die beiden eigentlichen Schwergewichte der Liga ihre Nachholspiele und rücken der DEG auf die Pelle. Aus dem vor einigen Wochen noch relativ komfortablen Vorsprung auf die Nicht-Play-off-Plätze sind nur noch sechs Punkte übrig. Ein Abstand, der theoretisch an einem Wochenende verspielt sein kann. Umso wichtiger ist das kommende. Nach dem heutigen Spiel gegen Nürnberg geht es am Sonntag nach Köln. Dreht Daniel Kreutzer nun richtig auf, könnte er den ewigen Tor-Rekord in Köln schaffen. Für einen Düsseldorfer wäre das fast wie eine Meisterschaft.

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