DEG-Trainer Brittig sieht die Leidenschaft

Christian Brittig, Trainer der Düsseldorfer EG, fühlt sich in seiner Philosophie bestätigt, und seine Mannschaft wird immer besser.

Düsseldorf. Es war die Show nach der Show und selbst die wenigen mitgereisten Fans der Hamburg Freezers klatschten am Sonntag mit, als DEG-Torhüter Bobby Goepfert sowie seine beiden Verteidiger-Kollegen Drew Paris und Marc Zanetti zum Song „I follow rivers“ der schwedischen Sängerin Lykke Li auf dem Eis herum tollten. Wie kleine Kinder freute sich die Düsseldorfer Boy-Group nach dem 6:2 über ein Sechs-Punkte-Wochenende. „Das ist ein überragendes Gefühl“, sagte Zanetti.

Schon am vergangenen Freitag war der 21-Jährige völlig ausgeflippt. Nach seinem Siegtor zum 3:2 in Straubing fuhr er erst wie von der Tarantel gestochen zur Bank und klatschte dort jeden ab, dann rutschte er auf Knien bis vor die Füße des völlig verdutzten Bobby Goepfert. Als Trainer Christian Brittig seinem Abwehrspieler diese Bilder per Video gezeigt hat, schämte sich Zanetti, doch sein Trainer sagte ihm: „Nein, nein. Dafür bist du ja hier. Das ist die Leidenschaft, die ich sehen will“, meinte Brittig und fügte hinzu: „Wenn das in Düsseldorf keinen interessiert, dann können wir auch nichts mehr machen.“

In den vergangenen sechs Spielen ist die DEG nur einmal ohne Punkt geblieben, und von den zurückliegenden vier Begegnungen wurden drei sogar in der regulären Spielzeit gewonnen. Das Team um Kapitän Daniel Kreutzer ist aktuell Tabellen-Neunter, punktgleich mit den so hoch gehandelten Nürnberg Ice Tigers von Jeff Tomlinson.

Dies hätten vor Saisonbeginn sicher nur die kühnsten Optimisten erwartet, es sollte aber zunächst einmal auch nur als Momentaufnahme gewertet werden. Die DEG kann mithalten, muss dabei aber stets an ihr Limit gehen. Allerdings hat sich die Mannschaft in den vergangenen Wochen auch weiter entwickelt.

So sind die Fortschritte beim Überzahlspiel unübersehbar. Gegen Hamburg war die Effizienz im ersten Drittel die Vorentscheidung zum Sieg. „Wir haben personell einfach ein wenig umgestellt“, sagte Verteidiger Bernhard Ebner, der im Powerplay nun anstelle von Drew Paris mit Thomas Gödtel auf dem Eis steht, und Trainer Brittig meinte: „So wie gegen Hamburg wird es sicher nicht immer laufen. Aber die Jungs üben die einstudierten Spielzüge im Training immer wieder und auch die Nervosität ist gewichen.“

Der Puck läuft besser, das nötige Quäntchen Glück wird erzwungen, und die Erfolge stärken das Selbstvertrauen. „Dieses erfolgreiche Wochenende kann uns einen Schub verleihen. Ich habe immer gesagt, dass wir auch spielerisches Potenzial besitzen, und gegen Hamburg haben wir bewiesen, dass wir mehr als nur Kampf können“, sagte Daniel Kreutzer.

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