DEG-Zuwachs: Ein Youngster-Trio greift an

Bernhard Ebner, Jannik Woidtke und Marco Habermann gehen das Abenteuer DEL an.

Düsseldorf. Jannik Woidtke hat in der vergangenen Saison einen schweren Stand gehabt. Immer wieder musste der gebürtige Düsseldorfer bei Eishockey-Zweitligist ESV Kaufbeuren gegen seine Mitspieler ankämpfen. Nicht auf dem Eis, denn da konnte der 21-jährige Verteidiger derart überzeugen, dass er am Ende der Spielzeit sogar zum „Aufsteiger des Jahres“ gewählt wurde. Nein, vielmehr hatte sich Woidtke als Fortuna- und Altbierfan gegen die Fraktion der FC Bayern- und Weißbieranhänger zu behaupten.

Mit zwei Spielern aus dieser Fraktion wechselte Jannik Woidtke nun zur Düsseldorfer EG. Abwehrspieler Bernhard Ebner und Angreifer Marco Habermann bekamen von ihrem „Fremdenführer“ zunächst einmal Altstadt und Rheinpromenade gezeigt, doch inzwischen wird viel und hart gearbeitet. Schließlich will das junge Trio die Chance nutzen, sich in der DEL beweisen zu dürfen. „Wir haben schon Ende April wieder angefangen zu trainieren, um hier topfit zu erscheinen“, sagte Bernhard Ebner. Der 21-jährige Schongauer weiß um die Möglichkeit, die ihm in Düsseldorf geboten wird. „Das ist eine Riesen-Chance für uns alle. Um sich zu entwickeln, bringt es schließlich nichts, wenn wir in die DEL wechseln, dort dann aber meistens nur auf der Bank sitzen. Die DEG jedoch baut verstärkt auf junge Talente, und daher gibt es aktuell keinen besseren Verein, um reifen zu können.“

Für den nächsten Karriereschritt sehen sich Ebner, Woidtke und Habermann gerüstet. „Ich hatte in Kaufbeuren viel Eiszeit“, sagte Jannik Woidtke, der bereits am 25. Oktober 2009 gegen die Hannover Scorpions zu einem DEL-Einsatz für die DEG kam. Damals aber war es für den Sprung in den Profi-Kader noch zu früh. Woidtke wechselte 2010 zunächst nach Ratingen und ging dann ein Jahr später nach Kaufbeuren. „Diese zwei Jahre waren für mich absolut kein Rückschritt. Ich habe viel gelernt, besonders in der zweiten Liga, wo körperbetonter gespielt wird als in der DEL und die Zweikämpfe aggressiver geführt werden, weil sich jeder immer wieder neu beweisen will“, sagte Woidtke.

Marco Habermann fühlt sich für das Abenteuer DEL ebenfalls gut vorbereitet. „Trainer Ken Latta hat uns in Kaufbeuren auch taktisch viel beigebracht. Ich weiß nun besser, was in der einen oder anderen Situation zu tun ist, und habe gelernt, Fehler abzustellen“, sagte der ebenfalls 21-Jährige, der nur deshalb ein Peißenberger ist, weil es in seinem Heimatort Peiting kein Krankenhaus gibt.

Nun freut sich der Stürmer auf die DEG. „Daniel Kreutzer war immer einer meiner Lieblingsspieler. Als Kind habe ich zu ihm aufgeschaut, und jetzt stehe ich mit ihm in einer Mannschaft. Er sowie auch Tino Boos und Niki Mondt helfen uns, wo sie nur können. Es macht ein gutes Team aus, wenn sich Jung und Alt gut verstehen“, sagte Habermann.

Mit diesem Teamgeist soll für so manche Überraschung gesorgt werden. Dass die meisten Experten die DEG nicht auf dem Play-off-Zettel haben, stört das aus dem Allgäu gekommene Trio nicht. „In den vergangenen drei Jahren haben sie uns mit dem ESV Kaufbeuren auch stets den Abstieg prognostiziert. Wir aber haben es allen Kritikern gezeigt und sind immer in die Play-offs gekommen“, sagte Habermann und Bernhard Ebner ergänzte: „Jede Begegnung muss erstmal gespielt werden. Wir werden auch zu den Eisbären Berlin nicht fahren, nur um das Ergebnis in Grenzen zu halten.“

Auf dem Eis also sind sich die Youngster einig, ansonsten allerdings eher noch nicht. „Ich hatte für Bernhard und Marco zur besseren Eingewöhnung schon mal einen Kasten „Füchschen Alt“ mit nach Kaufbeuren gebracht“, sagte Jannik Woidtke. „Das hat auch gar nicht so schlecht geschmeckt“, meinte Bernhard Ebner, fügte jedoch schnell hinzu: „Wir haben in Düsseldorf aber schon ein paar Lokale entdeckt, in denen es Weißbier gibt.“

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