Der DEG gehen die Verteidiger aus

Vor den wichtigen Spielen gegen Krefeld und Wolfsburg fehlen dem Team von Christof Kreutzer drei Abwehrspieler. Shawn Belle fällt mit einer Lungenentzündung aus.

Der DEG gehen die Verteidiger aus
Foto: Horstmüller

Düsseldorf. Die schlechte Nachricht erreichte Christof Kreutzer am Mittwochmorgen beim Training. Der Coach der Düsseldorfer EG war gerade von seinem Platz in der Kabine aufgestanden und wollte Shawn Belle begrüßen, als der jene Sätze sagte, die Kreutzer so gar nicht hören wollte: „Setz dich lieber wieder hin“, soll der kantige Verteidiger gesagt und dann seine Untersuchungsergebnisse präsentiert haben. Und die sind nicht nur für den 30 Jahre alten Kanadier niederschmetternd, sondern vor allem für sein Team: Lungenentzündung, mindestens drei Wochen Pause.

So muss die DEG in den entscheidenden Wochen der Deutschen Eishockey Liga bereits auf den dritten Defensivspieler verzichten. Nach Abwehrchef Tim Conboy, der sich Anfang November das Kreuzband riss und frühestens in den Play-offs wieder spielen könnte, hatte es jüngst auch Drew Schiestel erwischt. Der 25-Jährige hat einen Haarriss in einer Rippe.

Bereits am vergangenen Wochenende musste die DEG ohne die drei Nordamerikaner auskommen. Und war in Iserlohn auch deswegen böse unter die Räder gekommen. Belle hatte morgens noch trainiert und sich fit gefühlt. So fuhr er mit ins Sauerland und stand beim Warmmachen auf dem Eis. Doch dann ging plötzlich nichts mehr.

„In den fünf, sechs Stunden dazwischen ging es abwärts mit ihm. Shawn hatte Schüttelfrost und war völlig kraftlos“, sagt Co-Trainer Tobias Abstreiter. Und weil die Düsseldorfer Jonas Noske schon mittags zum Farmteam nach Bad Nauheim geschickt hatten, standen nur noch fünf Abwehrspieler im Kader. Diese mussten munter durchwechseln — und verloren deswegen mehrmals die Ordnung. Am Ende stand eine verdiente 1:8-Pleite.

Das will die DEG am Wochenende tunlichst vermeiden. Schließlich geht es für den Tabellenachten (61 Punkte) gegen zwei direkte Konkurrenten im Kampf um die Play-offs. Am Freitag kommt Krefeld (11./56) in den Rather Dome, am Sonntag geht es nach Wolfsburg (7./61). Zwei Spiele, in denen die DEG punkten muss, will sie ab März um die Deutsche Meisterschaft mitspielen.

Richten müssen es nun also die, die in der Saison eigentlich erst langsam an die DEL herangeführt werden sollten. Aber weil von den etatmäßigen Abwehrspielern nur noch Stephan Daschner, Bernhard Ebner, Kurt Davis und Jakub Ficenec übrig sind, kommt es plötzlich auf die Jungen an. „Für die ist das natürlich eine schöne Gelegenheit, sich zu zeigen und Erfahrungen zu sammeln“, sagt Abstreiter mit Blick auf Corey Mapes (22), Jonas Noske (19) und Hagen Kaisler (18). Spielen werden wohl alle drei. Um für feste Defensivpaare zu sorgen und die erfahrenen Vier zu entlasten.

Wann die drei Angeschlagenen wiederkommen, steht in den Sternen. Bei Conboy wird es noch Monate dauern. Belle darf derzeit gar kein Sport machen und muss nach der Krankheit erstmal wieder in Wettkampfform kommen. Lediglich bei Schiestel haben die Trainer Hoffnung, dass er am Dienstag gegen München wieder dabei ist.

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