Eishockey-Trainer Tomlinson blickt zurück

Der frühere DEG-Trainer wäre gerne geblieben, wenn die Perspektive gestimmt hätte.

Düsseldorf. So ganz ist Jeff Tomlinson nicht von Düsseldorf losgekommen. Zwar wechselte der Eishockey-Trainer im Sommer nach zwei Eishockey-Spielzeiten von der Düsseldorfer EG zum Liga-Konkurrenten Nürnberg Ice Tigers, aber sein Weg führt ihn immer wieder mal in die Landeshauptstadt.

Beim Test gegen Hannover war er im August ebenso als Zuschauer dabei wie beim Meisterschaftsspiel gegen Wolfsburg am 23. September, und auch in der Altstadt wurde er schon gesichtet. In charmanter Begleitung, denn Tomlinsons Lebensgefährtin wohnt noch in Düsseldorf.

„Daraus muss ich kein großes Geheimnis machen. Ich habe zwar der Kinder wegen einen guten Kontakt zu meiner Ex-Frau. Aber wir sind seit drei Jahren geschieden. Sie möchte einfach nicht in Europa leben, und da ich von ihr nicht verlangen kann, zehn Monate im Jahr ohne mich auszukommen, haben wir uns getrennt“, sagte Tomlinson.

Einige Tage nach dem 6:2-Sieg gegen die DEG schaute die WZ beim Training in Nürnberg vorbei. Einige Gewöhnung bedurfte dabei der Anblick der ehemaligen Düsseldorfer Marco Nowak, Connor James, Evan Kaufmann und Patrick Reimer in den Trikots der Ice Tigers. Jeff Tomlinson war nach der Nachmittags-Einheit zwar in Eile, ein Kaffee war aber noch drin. „Ich muss dringend Möbel kaufen, denn in meiner Wohnung stehen derzeit nur ein Bett und ein Sofa“, sagte der 42-Jährige.

Seit seiner Ankunft in Franken hat sich Tomlinson nämlich vorrangig um die Einrichtung der Mannschaftskabine gekümmert. „Ich habe den Verantwortlichen damals gesagt, dass ich hier nur dann unterschreibe, wenn einiges umgebaut wird“, sagte der Kanadier beim Treffen im „Strandhaus“, einer Cafe Lounge am Dutzendteich.

Tomlinson ließ einen neuen Boden in den Vereinsfarben verlegen, die Bänke umstellen sowie einen Erholungsraum mit Kaffeemaschine und Internet-Zugang errichten. „Die Spieler sollen früher kommen und später gehen. Das fördert das Gemeinschaftsgefühl. Denn das hat hier zuletzt gefehlt“, sagte Tomlinson, der zur Vermeidung von Grüppchen-Bildung unter den Zugängen das Quartett aus Düsseldorf in vier verschiedene Ecken der Kabine platziert hat.

Jeff Tomlinson arbeitet in Nürnberg gewohnt professionell, wäre aus verständlichen Gründen aber auch gerne in Düsseldorf geblieben. „Weniger Gehalt und ein junges Team hätten mich nicht abgeschreckt, doch wie geht es in einem Jahr weiter?

Mit einem Spieler wie Calle Ridderwall muss die DEG eigentlich jetzt schon verlängern können, sonst klopfen die Interessenten noch vor Weihnachten an“, sagte Tomlinson. Vielleicht gehört er dann sogar selber dazu, denn in Düsseldorf weilt Jeff Tomlinson ja hin und wieder mal.

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