Jetzt reden sie bei der DEG vom Titel

Mehr als 7500 Fans feiern das Team nach dem 4:0 gegen Schwenningen zum Abschluss der Hauptrunde. Nun geht es gegen Hamburg.

Jetzt reden sie bei der DEG vom Titel
Foto: Horstmüller

Düsseldorf. Lukas Lang warf vor Freude seine Torwartkelle in die Luft, seine Vorderleute hüpften wild durcheinander und die Fans sangen längst von der Deutschen Meisterschaft: Nach dem 4:0-Erfolg der Düsseldorfer EG gegen die Schwenninger Wild Wings glich der Rather Dome Sonntagnachmittag einem Tollhaus. Selbst die knapp 150 Mitgereisten aus dem Schwarzwald applaudierten der DEG für eine überragende Hauptrunde, die das Team von Trainer Christof Kreutzer auf einem vorher nie für möglich gehaltenen fünften Platz abschloss.

„Damit habe ich absolut nicht gerechnet“, sagte Kreutzer, dessen Team dadurch nun zehn Tage Zeit hat, ehe es in der Runde der letzten Acht gegen die Hamburg Freezers in die Play-offs der Deutschen Eishockey Liga einsteigt. Ein Umstand, der selbst den zwar gern emotionalen, aber nie unnötig euphorischen Trainer in Partystimmung versetzte. Noch auf dem Eis schnappte sich der 47 Jahre alte Trainer-Novize das Mikrofon und schrie dem Partyvolk auf den nahezu voll besetzten Tribünen zu: „Es war kein einfacher Weg, aber wir haben für jeden Millimeter gekämpft und sind verdient im Viertelfinale. Auch eure Unterstützung ist von Spiel zu Spiel besser geworden“, brüllte ein sichtlich bewegter Christof Kreutzer. Und lag damit genau richtig.

Denn was die Fans Sonntag im Dome veranstalteten, hatte bereits Play-off-Niveau. Von der ersten Sekunde an peitschten sie ihr Team nach vorne. Und das bedankte sich auf seine Art. Nur ganze 38 Sekunden waren gespielt, da traf Alexej Dmitriev bereits zum 1:0. Wie aufgedreht präsentierte sich die DEG. Ausgestattet mit dem Selbstvertrauen von acht Siegen aus zehn Spielen, schien sie den abgeschlagenen Tabellenletzten aus der Halle in die Sommerpause schießen zu wollen.

Dass es trotzdem für mehr als 40 Minuten beim 1:0 blieb, lag einerseits an der mangelnden eigenen Chancenverwertung, andererseits am überragenden Lukas Lang im Tor. Der hielt sämtliche 26 Schüsse und sorgte so für den ersten Shutout der gesamten Saison für die DEG. „Viel wichtiger ist für mich der Play-off-Einzug. Die Jungs haben das überragend gemacht. Wir hatten zwischendurch eine kleine Schwächephase, aber wenn die Tormaschine ein Mal ins Rollen kommt, ist alles super.“

Und das tat sie dann auch. Daniel Fischbuch und zwei Mal Ken-André Olimb machten mit ihren Treffern zu Beginn des letzten Abschnitts alles klar und versetzten die in den vergangenen beiden Jahren eigentlich nur noch leidenden Fans der Rot-Gelben in den Partymodus.

„Das ist doch schön. Die Stimmung war grandios“, sagte Kreutzer, der sogar von einem „Hexenkessel“ sprach. Ein Ausdruck, der in den vergangenen Jahren nicht unbedingt mit Heimspielen der DEG in Verbindung gebracht wurde. Genauso wenig wie sportlicher Erfolg. Doch der ist zurück in Düsseldorf. Trotz des schwachen Starts, trotz der zahlreichen Rückschläge.

So war sich Kreutzer nicht mal zu schade, nach dem perfekten Hauptrunden-Finale gegen Schwenningen von der Deutschen Meisterschaft zu sprechen: „Wenn du in den Play-offs bist, darfst du auch vom Titel träumen. Wenn wir das nicht tun würden, würden jetzt alle sagen: ,Ist der Kreutzer blöd? Letztes Jahr ist der Neunte Meister geworden.’ Aber alles, was jetzt passiert, kommt nur noch oben drauf. Wir haben bis jetzt eine Supersaison gespielt. Da kann jeder nur stolz drauf sein. Und in den Play-offs haben wir jetzt den wenigsten Druck von allen.“

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