Michael Davies: „Ich will mit der DEG Meister werden“

Zugang Michael Davies freut sich auf das Zusammenspiel mit seinem alten Kumpel Travis Turnbull und glaubt an sein neues Team.

Michael Davies: „Ich will mit der DEG Meister werden“
Foto: Homü/Schulz

Düsseldorf. Es ist inzwischen selten und daher erfrischend, wenn ein Sportler bei einem Gespräch von den üblichen Phrasen abweicht. „Ich will mit der Düsseldorfer EG Meister werden — und ich hege keinen Zweifel, dass wir oben mitspielen werden“, sagt Michael Davies.

Eine durchaus überraschende Aussage. Schließlich war die DEG in den beiden vergangenen Jahren mit Abstand Letzter. Weiß Davies das? „Ja, aber das ist egal. Wir sind ein gutes Team und haben Spieler mit viel Erfahrung. Wir können den Kampf aufnehmen.“

Dass Michael Davies von den Mitarbeitern der DEG-Geschäftsstelle als schüchtern beschrieben wird, erschließt sich bei diesen Sätzen nicht wirklich. „Doch, anfangs war ich schon sehr zurückhaltend. Ich musste zunächst die vielen neuen Eindrücke aufsaugen. Schließlich bin ich das erste Mal in Europa“, sagt der 27-Jährige, der von den Chicago Wolves aus der zweitklassigen nordamerikanischen AHL kam, wo er seit 2010 in 219 Spielen 48 Treffer und 56 Torvorlagen verbuchen konnte. Keine übermäßig beeindruckende Bilanz, doch seine Qualität wird dadurch unterstrichen, dass er 2014 bereits zum zweiten Mal den „Dan-Snyder-Award“ gewann — eine teaminterne Auszeichnung für den wertvollsten Spieler der Mannschaft.

„Ich habe in den vier Jahren in Chicago enorm viel gelernt und besitze nun eine Menge Erfahrung, die ich unseren jungen Spielern weitergeben möchte“, sagt Davies. Der US-Amerikaner aus Chesterfield in Missouri nimmt sich sofort als Führungsspieler in die Pflicht. Für das Leben in Düsseldorf musste er nach seiner Ankunft am 15. Juli allerdings erst mal selbst an die Hand genommen werden.

Mit Kumpel Travis Turnbull geht er schon seit dem Kindergarten durch dick und dünn, elf Jahre standen sie für einige Clubs sogar gemeinsam auf dem Eis. „Wir gehen hier oft zusammen in verschiedene Restaurants. Alle sind hübsch, die Bedienungen freundlich und jeder hilft mir, ein paar deutsche Wörter zu lernen. In Chicago lässt sich das nur selten finden“, sagt Davies.

Der Rechtsaußen ist von seiner neuen Umgebung begeistert. „Chicago ist natürlich eine Weltstadt, aber in Düsseldorf ist alles sauberer, preiswerter und weniger hektisch“, erklärt Davies. Ab dem 26. August kann er dieses Flair gemeinsam mit Freundin Stephanie genießen, die - klar - zusammen mit Turnbulls Frau Kasey anreist. Für den 11. Juli 2015 ist bei Davies die Hochzeit geplant, bis dahin will er mit Turnbull für viele Tore der DEG sorgen. „Ich gehe davon aus, dass wir in einer Reihe spielen werden. Schließlich kennen wir unsere Laufwege seit Jahren ganz genau“, sagt er.

Eines hat Davies seinem Sandkastenfreund dann aber voraus. 2010 spielte er bei einem Winter Game zwischen den Universitäten von Wisconsin und Michigan. „Wir haben 3:2 gewonnen, aber es war ganz schön kalt“, sagt Davies. Mit 55 031 Zuschauern nimmt die Partie in der Liste der bestbesuchten Eishockeyspiele derzeit den achten Platz ein, die DEG kann es am 10. Januar gegen Köln bis auf Rang zehn schaffen. „Ich bin auf die Atmosphäre mächtig gespannt, aber am Ende des Tages zählt auch da nur der Sieg.“ Logisch, er möchte schließlich Meister werden.

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