Michael Inacker im Interview: Zukunft am seidenen Faden

Der Vertrag der Metro Group mit der DEG endet im April 2012. Noch ist unklar, wie es danach mit dem Profi-Eishockey weitergeht.

Düsseldorf. Die Metro ist einer der größten Sport-Förderer in Düsseldorf. Zum siebten Mal ist der internationale Konzern nun Hauptsponsor des Metro Group Marathons, der am 8. Mai ausgetragen wird. Seit neun Jahren ist das Unternehmen Hauptsponsor und Namensgeber der DEG Metro Stars in der Deutschen Eishockey Liga. Der Vertrag der Metro mit der DEG läuft zwar noch bis April 2012, ein Ende des Engagements aber zeichnet sich ab.

Auch wenn das noch niemand ausspricht. Bevor der Handelskonzern Metro im März 2002 bei der Düsseldorfer EG einstieg, hing die Zukunft des Traditionsvereins am seidenen Faden. Nach fünf Jahren wurde der Vertrag mit den DEG Metro Stars bis 2012 verlängert. Aber was kommt nach der Saison 2011/2012? Die Westdeutsche Zeitung sprach mit Dr. Michael Inacker (46), dem Kommunikations-Chef der Metro Group.

Herr Inacker, der Vertrag mit dem Metro Group Marathon wurde gerade bis 2013 verlängert. Wie sieht denn die weitere Zusammenarbeit mit der DEG aus?

Michael Inacker: Wir werden unseren vertraglichen Verpflichtungen nachkommen und alles dafür tun, um die Saison 2011/2012 zu sichern.

Und wie sieht es nach der kommenden Saison aus?

Inacker: Danach ist alles offen. Wir führen Gespräche mit allen Beteiligten. Der Stadt, aktuellen, ehemaligen und auch möglichen neuen Sponsoren.

Das klingt, als ob die Metro ihr Engagement bei der DEG nach der Saison 2011/2012 zurückfahren oder auch beenden wird.

Inacker: Es ist definitiv zu früh, um jetzt etwas dazu zu sagen. Wir alleine können die DEG nicht retten. Uns ist sehr daran gelegen, die sportliche Zukunft des Eishockeys in Düsseldorf mittel- und langfristig zu sichern.

Sie haben etliche Spiele in dieser Saison gesehen. Was sagen Sie zum Zuschauer-Zuspruch in den Play-offs?

Inacker: Abgesehen von der guten sportlichen Leistung stimmt es nachdenklich, wenn im Dome so viele Plätze in dieser entscheidenden Phase der Saison leer bleiben. Der Oberrang blieb sogar abgehängt.

Woran könnte das liegen?

Inacker: Das Spielsystem ist sicherlich ein Grund. Es gibt keinen Aufstieg und keinen Abstieg. Vielleicht liegt es ja auch am Modus. Dies sind sicherlich Punkte, an denen die Verantwortlichen in der DEL ansetzen könnten.

Es war zu hören, dass die Metro in den vergangenen Jahren Geld an die DEG nachgeschossen hat, weil die Zuschauerzahlen bei den Heimspielen hinter den Erwartungen lagen.

Inacker: Dazu möchte ich nichts sagen. Die wirtschaftliche Situation der DEG war aber nicht gut. Und wie gesagt. Die Metro alleine kann die DEG nicht retten.

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