Oberbürgermeister Elbers: „Die Stadt lässt die DEG nicht fallen“

Der Oberbürgermeister wehrt sich gegen Vorwürfe, das Rathaus tue nicht genug für den Verein.

Düsseldorf. Je schwieriger die Situation für die DEG wird, desto lauter werden die Rufe nach der Stadt. Sie soll helfen, womöglich gar den fehlenden Hauptsponsor ersetzen. Oberbürgermeister Dirk Elbers erteilt solchen Forderungen eine deutliche Absage.

Herr Elbers, wird die DEG nicht gegenüber Fortuna, der die Stadt öfter aus der Patsche half, krass benachteiligt?

Dirk Elbers: Nein. Die DEG ist ebenso wie die Fortuna ein Traditionsverein. Beide sind wichtig für die Stadt. Für die DEG wurde wie für die Fortuna eine moderne Spielstätte errichtet. Die Stadt fördert den Eishockeynachwuchs mit guten Trainingsbedingungen oder die NRW-Sportschule. Es finden regelmäßig Abstimmungsgespräche zwischen DEG, Stadt und Sportagentur statt. Eines will ich dabei klarstellen: Die Stadt lässt die DEG nicht fallen und will sie weiter unterstützen. Die Stadt kann aber nicht den kompletten Verein übernehmen. Dies ist bei aller Wertschätzung keine kommunale Aufgabe.

Warum kann nicht wie bei Fortuna eine Stadttochter, etwa die Stadtsparkasse, als Hauptsponsor einspringen?

Elbers: Die Stadtsparkasse ist seit Jahren Premiumsponsor mit einem hohen sechsstelligen Betrag jährlich. Auf meine Veranlassung bekommt die DEG seit der Saison 2008/2009 — in gleicher Höhe wie Fortuna — eine finanzielle Unterstützung der Sportagentur. Wir reden inzwischen von mehreren Millionen. Es ist unlauter zu behaupten, die Stadt helfe der DEG nicht. Das Gegenteil ist der Fall.

Wird der Dome in Rath nicht zum Millionengrab für die Stadt, wenn es keinen Hauptnutzer mehr gibt?

Elbers: Diese Einschätzung teile ich nicht, auch nicht unser Vermarkter Düsseldorf Congress. Durch den Spielplan der DEL ist man bei der Nutzung eng gebunden und kann die Halle nicht wie gewünscht vermarkten. Der Spielplan ist übrigens nach wie vor das Problem für die DEG. Zudem sind wir bei der Miete der DEG sehr entgegengekommen. Seit der Saison 2008/09 gibt es eine zuschauerbezogene statt pauschale Miete, die zurzeit sogar gestundet wird. Bei allen anderen Veranstaltungen, etwa bei Konzerten, würden wir sogar Einnahmen generieren. Damit zeigen wir, wie wichtig uns der Verein ist. Es gibt eben auch immaterielle Werte für die Stadt und die Fans. Auch bei Mietstundung bzw. Mieterlass bewegen wir uns inzwischen im Millionenbereich. Diese finanzielle Unterstützung kommt in der aktuellen Debatte zu kurz.

Wie soll es weiter gehen?

Elbers: Dies ist eine Frage, die zunächst einmal der neue Vorstand der DEG beantworten muss. Selbstverständlich steht die Stadt — und auch ich persönlich — für Gespräche jederzeit zur Verfügung.

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