Trainerstreit heizt das Winter Game an

Während und nach dem Derby fliegen die Giftpfeile hin und her. Die ewige Rivalität zwischen DEG und KEC hat ein neues Kapitel. Und das nächste steht bevor.

Logo DEG

Logo DEG

Foto: Birgit Häfner

Düsseldorf. Es gibt diesen einen Satz, den so gut wie jeder Sportler schon einmal gesagt hat: „Während des Spiels gibt es keine Freundschaften, aber nachher ist alles wieder vergessen.“ Wer DEG-Trainer Christof Kreutzer am Sonntag auf der Pressekonferenz nach dem 1:2 im Derby bei den Kölner Haien erlebt hat, der muss doch sehr an der universellen Gültigkeit dieser Aussage zweifeln.

Vergessen wollte Kreutzer nämlich nichts von alledem, was ihn in den 60 Minuten Erstliga-Eishockey zwischen den rheinischen Rivalen beschäftigt hatte. Nicht die Attacke von Ryan Jones, der DEG-Verteidiger Bernhard Ebner in die offene Bandentür gecheckt und damit mutwillig eine Verletzung des Gegners in Kauf genommen hatte.

Und auch nicht den brutalen Check von Kölns John Tripp, der DEG-Spielmacher Ken Andre Olimb mit dem Kopf zuerst in die Bande gehauen hatte — und dafür von den extrem schwachen Schiedsrichtern nicht mal bestraft wurde. Im Gegenteil: Weil sich Kreutzer über die Attacke zu laut beschwert hatte, bekam die DEG eine Bankstrafe. Das folgende Power Play nutzten die Kölner schließlich zum Siegtreffer.

Über all das wollte Kreutzer auf der Pressekonferenz mit seinem Gegenüber Niklas Sundblad reden. Also ergriff der DEG-Trainer bei der üblichen Fragerunde der Journalisten selbst das Wort und fragte den Haie-Coach nach den beiden Aufregern. Doch Sundblad dachte gar nicht daran, in der Stunde des Sieges das Feuer rauszunehmen.

Das Foul an Ebner? War keins. Die Tür sei nun mal leider offen gewesen. Und das an Olimb? Auch nichts Ernstes: „So wie Olimb da lag, dachte ich erst, dass er den Rest der Saison ausfällt. Zwei Wechsel später rennt der wieder übers Eis.“ Im Klartext also: Bei Ebner war es Pech, Olimb hat simuliert.

Kreutzer, dessen Gesichtsfarbe längst nicht mehr gesund aussah, schäumte und wollte gerade noch mal ansetzen, als er sich im letzten Moment zurückhielt. So reichten sich beide Trainer widerwillig die Hände und verschwanden schnellstmöglich aus dem Presseraum der KölnArena.

Doch damit nicht genug. Gestern ging es weiter. Da beantragte die DEG bei der Deutschen Eishockey Liga ein Ermittlungsverfahren gegen die beiden Kölner Übeltäter, „damit sie die richtige Strafe bekommen“, sagte Kreutzer am Montag und hofft darauf, dass Jones und Tripp nun nachträglich gesperrt werden.

„Vereine haben die Möglichkeit dazu. Wir haben das selbst schon erlebt“, sagte der Trainer mit Blick auf die Acht-Spiele-Sperre, die sein Bruder Daniel nach einem ebenfalls brutalen Check gegen Straubing vergangene Saison bekommen hatte.

Die Stimmung zwischen den ewigen Rivalen ist also vergiftet wie lange nicht. Dabei schienen das gemeinsame Winter Game am 10. Januar in der Arena und die vielen Werbetermine dafür zuletzt genau das Gegenteil bewirkt zu haben. Nun könnte das Freiluftspiel zu einem regelrechten Kampf werden. Kreutzer hätte nichts dagegen: „Die Jungs sind jetzt schon heiß.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort