Wiedersehen mit bitterer Note

Ficenec, Turnbull und Conboy wurden mit dem DEG-Gegner Ingolstadt Meister. Und mussten gehen.

Wiedersehen mit bitterer Note
Foto: Young

Düsseldorf. Die Sonne schien am Donnerstag über Düsseldorf. „Ein herrlicher Nachmittag, um mit meinem Hund in den Park zu gehen“, sagte Travis Turnbull. Der Angreifer der Düsseldorfer EG entspannte noch ein wenig, bevor am Freitag (19.30 Uhr, Rather Dome) das Spiel gegen den ERC Ingolstadt auf dem Programm steht. Für Turnbull ist es ebenso wie für die beiden Verteidiger Tim Conboy und Jakub Ficenec die Partie gegen den Klub, mit dem das Trio im April die Deutsche Meisterschaft gewann. Doch die Freude über das Wiedersehen hält sich durchaus in Grenzen.

„Ein wenig speziell ist das Spiel schon, aber der Kader des ERC hat sich ja total verändert. Zudem ist Niklas Sundblad nicht mehr dort. Er ist ein richtig guter Trainer und besonders für ihn haben wir den Titel geholt. Jetzt aber bin ich wieder bei der DEG und will Ingolstadt schlagen. Wir wollen drei Punkte und ab in die Erfolgsspur“, sagte Turnbull.

Zu den großen Klassikern in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) gehört die Begegnung zwischen der Düsseldorfer EG und dem ERC Ingolstadt eher nicht. In jüngerer Erinnerung bleibt da höchstens das Play-off-Duell 2012, als für die DEG mit dem Aus im Viertelfinale auch eine erfolgreiche Ära zu Ende ging. Danach dümpelten die Rot-Gelben mit Low-Budget-Kadern am Tabellenende herum, konnten aber am 17. Januar 2014 zum 50. Geburtstag des ERC Ingolstadt mit einem 3:1 an der Donau den Panthern die Jubiläumsfeier gründlich vermiesen.

Tim Conboy erzielte damals das 1:0 für den ERC. Dass es nicht reichen würde, glaubte in dieser elften Spielminute keiner, und dass die Mannschaft von Niklas Sundblad drei Monate später Deutscher Meister sein würde, schien nach jener Pleite so weit entfernt wie das Donaudelta von Ingolstadt. Doch die Sensation gelang, und damit ist das Spiel für die DEG dann doch ein Höhepunkt sowie für Turnbull, Conboy und vor allen Ficenec auch ein besonderes.

Elf Jahre hatte der Routinier für die Panther gespielt, am Ende reichte es noch nicht einmal zu einer Verabschiedung. Kein Wunder, dass der 37-Jährige verbittert wirkt. „Ich habe Freunde auf dem Eis, aber nicht im Vorstand. Mir ist es wurst, was der ERC macht. Ich bin zwar auf die Begegnung gespannt, aber die Derbys mit der DEG gegen Köln und Krefeld sind für mich erheblich wichtigere Spiele.“

Ganz so deutlich wollte sich Tim Conboy nicht äußern. Auch mit dem 32-Jährigen war nie über eine Vertragsverlängerung gesprochen worden. Die Spieler des ERC hätten aber so oder so keine Gnade vom Raubein erwarten dürfen. „Meine Mitspieler sind immer wie eine Familie und die heißt jetzt DEG. Wenn dort einer auf dem Eis in Schwierigkeiten ist, werde ich ihn ganz klar beschützen“, sagte Conboy.

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