Der Marathon und Düsseldorf

1924 ging es los. Die Deutschen Meisterschaften über 42,195 Kilometer wurden 1961 letztmals in der Stadt ausgetragen.

Düsseldorf. Marathonläufe gibt es in Düsseldorf seit dem Jahr 1924. Damals ging es mit 80 Männern — wie am kommenden Sonntag — vom Rheinufer aus in Richtung Kaiserswerth los.

Später wurde bei den Marathonläufen von der Aschenbahn des alten Rheinstadions gestartet. Durch das Marathon-Tor rannten die Läufer bei den Deutschen Meisterschaften (zuletzt 1961) jeweils vom Stadiongelände in Richtung Kaiserswerth bis nach Duisburg, wo sie wendeten und durch eben jenes Tor ins Rheinstadion zurückkehrten.

Später hatte es noch öfters Deutsche Meisterschaften in der Leichtathletik im alten Rheinstadion gegeben, aber nicht mehr mit dem Marathonlauf. Der war in eigenständige Events ausgegliedert worden. Die Düsseldorfer Meisterschafts-Veranstalter hatten somit erheblich weniger Arbeit.

Viele Jahre lang gab es in Düsseldorf dann keinen Lauf mehr über 42,195 Kilometer. Bis der damalige Oberbürgermeister Joachim Erwin (verstorben 2008) sich mit dem Langlauf-Enthusiasten Jan Winschermann im Rathaus traf.

Erwin hatte nach einem Gespräch mit Winschermann anlässlich des New Yorker Marathons darum gebeten, die Vorstellungen für einen Düsseldorfer Marathon zu skizzieren. Winschermann wunderte sich nicht schlecht, als ihm der OB einen fetten Strich durch seine Planungen machte, die einen Streckenverlauf (wie bei allen Marathonläufen zuvor) am Rhein entlang Richtung Kaiserswerth/Duisburg vorsah. „Wenn wir schon so etwas veranstalten, dann legen wir den Verkehr in Düsseldorf so richtig lahm“, sagte damals der Oberbürgermeister.

„Sonst merkt überhaupt keiner, dass in Düsseldorf ein Marathonlauf stattfindet.“ Erwin holte eine Stadtkarte hervor und zeichnete den möglichen Streckenverlauf ein, der fast das gesamte Stadtgebiet umfasste.

Nach dem ersten Schreck machte sich Winschermann an die Planung und schaffte mit Unterstützung der Stadt die Organisation. Dabei war Düsseldorf mit seinem „City-Marathon“ viel zu spät dran. Andere Städte wie Berlin, Hamburg, Frankfurt oder Köln hatten längst erfolgreiche wie etablierte Veranstaltungen auf die Beine gestellt.

Am 4. Mai 2003 war es soweit. Vom Rheinufer machten sich etwa 4000 Läufer (einschließlich Inliner, Handbiker, Einradfahrer usw.) auf den Weg durch Düsseldorf. Damals ging es auch über die Rhein-Knie-Brücke nach Oberkassel und durch Lörick und am Ende über die Oberkasseler Brücke zurück wieder ans Rheinufer zurück, wo der Keniate Gideon Koech in 2.20:45 Stunden erster Sieger wurde.

Bei den Marathon-Machern ließ man nichts unversucht, Strecken und Abläufe zu optimieren. Heute ist längst eine weltweit beachtete Veranstaltung daraus geworden — wie anders ließen sich sonst über 15 000 Läufer durch Düsseldorf lotsen. Hinzu kommen gewaltige Zuschauermengen, von denen sich viele von Laufpunkt zu Laufpunkt bewegen und sich dann am Rheinufer einfinden.

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