Aksoy findet 2:2 gegen Bochum in Ordnung

Vor der Pause sehen die Fans ein packendes Spiel. Am Ende spielt die Fortuna gegen Bochum 2:2.

Axel Bellinghausen gehörte am Freitag gegen Bochum zu den absoluten Aktivposten.

Axel Bellinghausen gehörte am Freitag gegen Bochum zu den absoluten Aktivposten.

Foto: Christof Wolff

Düsseldorf. Der Auftrag an Taskin Aksoy für dessen Heimpremiere als Interimstrainer des Fußball-Zweitligisten Fortuna war deutlich definiert: Mit klarem Matchplan sollte der Cheftrainer auf Zeit zu Hause gegen den VfL Bochum für drei Punkte und bessere Unterhaltung in der eigenen Arena sorgen.

Aksoy erfüllte die Vorgaben zumindest in Teilen. Beim 2:2 (2:2) kamen die 33 481 Zuschauer vor allem im ersten Abschnitt voll auf ihre Kosten. Letztlich reichte es nicht zum Sieg, weil sich die offensiv deutlich verbesserten Gastgeber im Spiel gegen den Ball immer noch zu viele Fehler erlaubten.

Taskin Aksoy schickte mit einer Ausnahme die Startelf auf das Feld, die auch fünf Tage zuvor in Heidenheim das Vertrauen geschenkt bekommen hatte. Für den Australier Ben Halloran begann Joel Pohjanpalo im rechten offensiven Mittelfeld. Auch auch der Spielverlauf ähnelte zunächst dem von Aksoys Premiere. Nachdem Michael Liendl die erste Großchance nach Querpass von Axel Bellinghausen verpasst hatte (7.), geriet die Fortuna früh in Rückstand, weil die Innenverteidigung um Jonathan Tah und Bruno Soares Bochums Stanislav Sestak von der Strafraumgrenze schießen ließ (12.).

In einer zu Beginn wilden Partie bewiesen die Gastgeber aber wie schon in Heidenheim Nehmerqualitäten. Die Fortuna schüttelte sich kurz und suchte dann wieder konsequent den Weg zum gegnerischen Tor.

Dabei überzeugte auch die Variabilität, mit der die Elf von Taskin Aksoy agierte. Ging dem 1:1 durch Charlison Benschop (12.) ein situatives Angriffspressing voraus, mit dem Bellinghausen und Benschop einen Ballgewinn im Bochumer Strafraum erzwangen (12.), so war ein gedankenschneller Steilpass von Michael Liendl auf den davon eilenden Benschop die Basis für den diskutablen Foulelfmeter, den Liendl sicher zur Führung verwandelte (23.). Allerdings mangelte es den Platzherren bei allem Offensivdrang und weiteren vielversprechenden Aktionen von Liendl (17., Pfosten) und Bellinghausen (41.) an der defensiven Stabilität.

So erzielte erneut Sestak gegen Fortunas schläfrige Deckung fast mit dem Pausenpfiff den Ausgleich (44.). Ein Treffer, der durchaus seine Wirkung zeigte. Die Fortuna bekam die Partie nach dem Seitenwechsel gegen freche Bochumer nicht mehr richtig unter Kontrolle und ließ sich auf einen moderaten Schlagabtausch ein. Taskin Aksoy brachte in der Schlussphase mit dem Saisondebütanten Ihlas Bebou und Erwin Hoffer zwei frische Angreifer. Letztlich blieb es aber bei der am Ende leistungsgerechten Punkteteilung. Den Auftrag hatte Aksoy damit nur zum Teil umgesetzt.

Die Stimmen zum Spiel:

„Wir sind gut gestartet, aber dann haben wir individuelle Fehler gemacht, die uns verunsichert haben. Man wird mich fragen, ob ich finde, dass es ein Strafstoß war. Nein, ich glaube nicht. Da kann der Torwart nichts machen, er war als Erstes am Ball. Dass Benschop dann über den Torwart fällt, da kann der Torhüter doch nichts für. Der Schiedsrichter sagt zuerst kein Foul, der Linienrichter hat ihm den Elfmeter eingeflüstert. Das 2:1 für Fortuna war bis zur Pause okay, und wir haben glücklich das 2:2 erzielt. In der zweiten Hälfte war es ein anderes Spiel. Wir haben dominiert und wollten gewinnen. Wir hatten da defensiv keine Probleme. Ausdauer und Kraft ist genug vorhanden. Kompliment an die Mannschaft, sie hat gut auf den Schiedsrichter reagiert.“

Gertjan Verbeek, Trainer des VfL Bochum

„Ich denke, dass wir ein gutes, packendes Zweitligaspiel gesehen, daran hatten wir in der ersten Halbzeit den Bärenanteil. Danach dominierte der VfL. Es hat angefangenen mit einem unnötigen Gegentor. Die Mannschaft hat sich kurz geschüttelt und super reagiert. Wir sehen den Pfostenschuss nach einer einstudierten Standardsituation. Schön, dass so etwas funktioniert. Den Strafstoß kann man geben, weil der Torwart den Weg für Charly versperrt. Dann haben wir nach unserer Führung die Chance zum 3:1 und kassieren ein absolut ärgerliches Gegentor, das das Spiel schon etwas auf den Kopf gestellt hat. Wir wollten weiter druckvoll und schnell nach vorne spielen, was nicht so gut gelungen ist, weil die Bochumer dann stark gespielt haben. Am Ende müssen wir mit dem 2:2 leben. Das geht so in Ordnung.“


Taskin Aksoy, Interimstrainer von Fortuna Düsseldorf

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