Aksoy will nicht enttäuscht werden

Fortunas Interimstrainer muss umbauen und setzt auf Teamgeist sowie die Laufleistung aus dem Lautern-Spiel.

Düsseldorf. Taskin Aksoy leistet bewundernswerte Arbeit. Er trainiert eine Mannschaft, die jetzt nicht mehr unbedingt die Sterne noch vom Himmel holen will. Der 47 Jahre alte Trainer weiß genau, dass er in sechs Spielen ins zweite Glied zurücktreten muss, um sich wieder um die U 23-Mannschaft der Fortuna zu kümmern, die ihre letzten drei Spiele allesamt verloren hat. „Ich habe hier wichtige Erfahrungen gesammelt und ich genieße jedes Spiel, weil mir dieser Job unheimlich viel Spaß macht“, sagte Taskin Aksoy. „Für mich hat sich dadurch aber nicht viel verändert.“

Die Bekanntgabe von Frank Kramer als neuen Cheftrainer ab der Saison 2015/16 nimmt Fortunas Interimscoach gelassen. „Aus den letzten sechs Spielen möchten wir das Maximum herausholen.“ Und dann zeigt sich doch, dass Aksoy ein Trainer ist, der Ehrgeiz hat. „Ich denke nicht, dass mir die Zeit als Interimstrainer geschadet hat.“ Diese Aussage bezieht sich sicherlich nicht allein auf die finanzielle Zuwendung, die Aksoy auf sein normales Gehalt obendrauf erhält. „Taskin Aksoy war für die Fortuna eine gute Lösung“, erklärte Sportvorstand Helmut Schulte. „Er hat diese Rolle sehr professionell angenommen.“

Zu beneiden ist Aksoy heute allerdings nicht unbedingt. Denn die beiden jüngsten Auswärtsspiele haben sicherlich nur bedingt Spaß gemacht. Und heute steht ausgerechnet der Besuch beim souveränen Spitzenreiter der 2. Liga, dem FC Ingolstadt an. Nicht nur vor dem Gegner hat die Fortuna Respekt, auch die personelle Lage ist nicht gerade so, dass Aksoy heute aus dem Vollen schöpfen kann. Neben dem gesperrten Jonathan Tah (fünfte Gelbe Karte) fallen auch Sergio Pinto (Kieferverletzung) sowie Charly Benschop (mit muskulären Problemen) aus.

„Wir wissen, was uns bei dieser Klasse-Mannschaft erwartet“, sagte Aksoy. „Wir werden gut verteidigen müssen.“ Dabei soll Dustin Bomheuer eine wichtige Rolle spielen, dem der Interimstrainer vor allem in der zweiten Hälfte gegen Kaiserslautern eine sehr gute Leistung attestiert hatte. Ob Adam Bodzek zurück in die Viererkette rutscht und dafür Andreas Lambertz ins Team kommt, wollte Aksoy noch nicht verraten.

Aber es gibt nach dem 1:1 gegen Kaiserslautern einen weiteren Faktor, der Mut für heute macht. „Wir hatten am vergangenen Spieltag in der 2. Liga die beste Laufleistung. Das sagt schon viel aus“, erklärt der 47-Jährige, räumte aber ein, dass sein Team beim Tabellenführer unbedingt schneller ins Spiel finden müsse. „Und dann dürfen wir nicht gleich wieder bei der ersten Gelegenheit des Gegners in Rückstand geraten“, sagte Aksoy. „Wenn uns das gelingt, können wir auch in Ingolstadt punkten — am besten dreifach.“

Das zuletzt gezeigte Engagement seiner Spieler hat Aksoy sehr gefallen. Deshalb glaubt er auch, dass es die Mannschaft erkannt hat, nur im Team erfolgreich sein zu können. „Der Lerneffekt aus dem Spiel auf St. Pauli sollte greifen“, meinte Aksoy. „Wir müssen von Beginn an nicht nur 100 Prozent geben, sondern 110 Prozent.“ Denn wieder so im Regen zu stehen, wie nach dem 1:3 in Leipzig oder dem 0:4 von St. Pauli, möchte Taskin Aksoy nicht.

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