Benschops Glücksmoment rettet Fortuna 2:2 gegen Leipzig

Düsseldorf. Dritte und letzte Etappe der „englischen Woche“ in der 2. Fußball-Bundesliga, Fortuna Düsseldorf wollte den Dreierpack nach bisher vier geholten Zählern aus zwei Spielen gegen RB Leipzig vergolden: Vor 30 477 Zuschauern in der Arena gelang das der Mannschaft von Trainer Oliver Reck am Ende zumindest teilweise mit einem 2:2 (0:1) gegen den starken Aufsteiger.

Benschops Glücksmoment rettet Fortuna 2:2 gegen Leipzig
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Georg Teigl hatte das frühe Führungstor für die Gäste erzielt (18.). Nach dem zwischenzeitlichen Ausgleich durch den kurz zuvor eingewechselten Joel Pohjanpalo (60.) gingen die Leiziger postwendend durch Teigl (61.) erneut in Führung. Bis zum Ende des Spiels kämpften die Fortunen aufopferungsvoll, leisteten sich insgesamt viele Fehler und Ungenauigkeiten, kamen aber doch noch zum Ausgleich durch Charly Benschop (88.) und damit zu fünf Punkten aus den drei Duellen in der „englischen Woche“.

Trainer Oliver Reck hatte die Hoffnungen auf eine schnelle Genesung von Linksverteidiger Lukas Schmitz (muskuläre Probleme) vor der Begegnung zudem begraben müssen. So spielte Axel Bellinghausen hinten links, für ihn rückte dafür Ben Halloran ins linke Mittelfeld. Christopher Avevor spielte erneut von Beginn an, diesmal allerdings auf der „Sechser“-Position im defensiven Mittelfeld. Christian Gartner scheint seinen Stammplatz dadurch vorerst verloren zu haben. Vorne spielte Erwin Hoffer statt Joel Pohjanpalo. Leipzigs Trainer Alexander Zorniger musste auf seinen gefährlichen Angreifer Yussuf Poulsen verzichten, ließ außerdem Daniel Frahn auf der Bank — Ex-Fortune Sebastian Heidinger und Matthias Morys standen dafür in der Startelf.

Spätes 2:2 - Benschop sichert Fortuna Zähler gegen Leipzig
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Spätes 2:2 - Benschop sichert Fortuna Zähler gegen Leipzig

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In den ersten zehn Minuten schwiegen die Fortunafans, die meisten von ihnen aus Protest gegen das „Marketingprodukt“ RB Leipzig ganz in Schwarz gekleidet. Nur Pfiffe und Applaus zum Spielgeschehen waren zu Hören — und eben 500 anfeuernde Fans der Gäste. In dieser Zeit ließ sich allerdings gut die läuferische und spielerische Klasse der Leipziger Mannschaft erkennen.

Nachdem die Düsseldorfer Fans ihre Proteststarre abgelegt hatten, ereilte sie in der 15. Minute der erste „Schock“: Wie konnte „Jimmy“ Hoffer diese Flanke von ben Halloran in der Mitte nicht ins Tor schieben? Die Antwort lieferte Leipzigs Angreifer Georg Teigl wenig später: In vergleichbarer Position im Fünfmeterraum brachte er die flache Flanke von Morys im Düsseldorfer Tor unter (18.). Erst nach einer knappen halben Stunde Spielzeit konnten sich die Fortunen zwar offensiv wieder etwas befreien, doch gefährlicher blieben die Leipziger: So wie Morys, der nach schöner Vorarbeit von Teigl (33.) freistehen den Ball nicht richtig traf. Da hätte es zur Pause durchaus schon 0:2 stehen können.

So durften die Fortuna-Fans nach dem Wechsel weiter hoffen, auch weil Ben Halloran mit einer Riesenchance die zweite Hälfte eröffnete (49.) — doch seinen nicht gut genug platzierten Innenrist-Schuss aus kurzer Distanz konnte Torwart Benjamin Bellot parieren. Allerdings mangelte es nach wie vor an Struktur im Mittelfeld, es passierten viel zu viele Fehler in Abwehr und Spielaufbau. Deshalb reagierte Fortunatrainer Reck auch, brachte mit einem Doppelwechsel neuen Schwung und wechselte den Erfolg ein: Nur gut eine Minute später nutzte der eingewechselte Joel Pohjanpalo eine Unachtsamkeit der Leipziger Deckung und schoss zum Ausgleich ein (60.).

Doch noch schneller, als der Finne nach seiner Einwechslung zum dritten Tor im dritten Spiel in Serie traf, kamen die Leipziger zur erneuten Führung. Wieder war es Teigl, der nach einem Zuspiel aus dem Mittelfeld die Nachlässigkeit in Fortunas Defensive ausnutzte (61.). Mit teils wütend ausgeführten Angriffen probierten es die Fortunen bis zum Schluss, das Spiel noch zu drehen. Und entsprechend fiel noch der Ausgleich: Der Ball kam eher zufällig zu Charly Benschop, und dessen Schuss landete abgefälscht und durch die Beine von Torwart Bellot auch eher zufällig im Netz (88.) — die Fans kümmerte es wenig, sie feierten den Punktgewinn wie einen Sieg gegen die verhassten Leipziger.

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