Bolly erlöst die Fortuna

Dieses Mal läuft es anders als in Braunschweig. Dort kassierte Fortuna in der Schlussphase das 1:2, nun schießt sie gegen Berlin selbst das späte 1:0.

Bolly erlöst die Fortuna
Foto: dpa

Düsseldorf. Mit Spannung schauten die Fans kurz vor dem Anpfiff auf den Rasen. Wer besetzt die offene Sechser-Stelle neben Christian Gartner? Sergio Pinto (Sperre) und Christopher Avevor (verletzt) konnten nicht in der Mittelfeldzentrale spielen. Und nicht etwa Adam Bodzek musste sich erneut umstellen und von der Linksverteidigerposition wie in Braunschweig auf eine Mittelfeldrolle einstellen. Der Kapitän lief gegen Berlin also wieder neben Bruno Soares als Innenverteidiger auf.

Recks Überraschungsbonbon des Tages war diesmal Jonathan Tah, der erstmals für die Fortuna im Mittelfeld agierte, und das an der Seite von Christian Gartner. Dass sich die Leihgabe vom HSV erst an seine neue Aufgabe gewöhnen muss, zeigte auch ein bitterer Ballverlust, der nach einem Berliner Konter fast zum 0:1 durch Sebastian Polter geführt hätte.

Ohnehin konnte Trainer Oliver Reck also nicht die gleiche Mannschaft wie zuletzt in Braunschweig aufbieten. Zudem hatte er sich dann auch noch dafür entschieden, zwei weitere Änderungen vorzunehmen und das Fortuna-Spiel offensiver zu gestalten. Für Erwin Hoffer und Tugrul Erat kamen die in Braunschweig lange auf der Bank verbliebenen Toptorjäger Charly Benschop und Joel Pohjanpalo. Auch taktisch versuchte es Reck mit einer Änderung. Dieses mal sollten zwei Spitzen die Union-Abwehr beschäftigen. Prompt hatte der Finne die erste klare Chance für die Gastgeber, als er seinem Bewacher Leistner davongelaufen war und erst an Torhüter Haas mit seinem Schuss aus spitzem Winkel scheiterte (28.). Das war auch die beste Offensiv-Szene der insgesamt zu langsam agierenden Gastgeber in den ersten 45 Minuten.

Die Hinweise von Trainer Oliver Reck, schneller umzuschalten und nach vorne zu spielen, versuchte seine Mannschaft dann nach der pause umzusetzen. Und tatsächlich funktionierte das immer dann, wenn das Spiel doch einmal über die Flügel lief. Trotzdem war das gegen einen Gegner, der nach vorne völlig harmlos war, lange nicht konsequent genug. Das lag auch an der immer besser werdenden Arbeit der beiden Sechser Gartner und Tah.

Dennoch wurde die Fortuna gegen Ende immer stärker. Zwar blieb auch in der Schlussphase vieles Stückwerk und auf Zufall aufgebaut. Doch dann legte der eingewechselte Mathis Bolly den ganzen Frust der vergangenen Wochen in einen fulminanten Schuss — und sorgte mit dem Tor des Tages so für gute Laune unter dem Weihnachtsbaum.

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