Campino will ein Hoeneß-Autogramm

Fortuna Düsseldorf hat die „Toten Hosen“ zu Ehrenmitgliedern ernannt. Die Musiker glauben an den Sieg über die Bayern.

Düsseldorf. Alle Fans von Fortuna Düsseldorf wollen am Samstag nur ein Lied hören — und dann auch mitsingen. Der Musikwunsch nach dem Abpfiff des Spiels der Fußball-Bundesliga zwischen Fortuna und dem FC Bayern München in der lange ausverkauften Arena ist ebenso klar wie die Rollenverteilung. Die Hymne der Toten Hosen „Tage wie diese“ soll’s sein. „Wenn wir die Bayern schlagen, werden wir alle eine sagenhafte Version in der Arena singen“, versprach Campino am Donnerstag. Der Sänger mit bürgerlichem Namen Andreas Frege und die anderen Mitglieder der Punkband wurden am Donnerstag offiziell vom Aufsteiger zu Ehrenmitgliedern ernannt.

„Alles andere als eine Niederlage gegen diese Bayern wäre ein Wunder“, erklärt „Breiti“, alias Michael Breitkopf, der Gitarrist der Toten Hosen. Allerdings habe er mit der Fortuna schon einige Wunder erlebt. „Wir können, wie Fortunas Kapitän Andreas Lambertz sagte, nur gewinnen. Und die Bayern werden bestimmt verzweifeln.“

Die Sympathien der Fortunen haben sich die Toten Hosen nicht nur wegen ihrer mehrfachen Unterstützung des Vereins in wirtschaftlichen Schieflagen unter anderem als Trikotsponsor verdient. Auch das berühmte Bayern-Lied spricht den Fans immer noch aus der Seele. „Wir haben natürlich Respekt vor den Leistungen der Bayern“, sagte Campino, dessen Liedzeile „Ich würde niemals zum FC Bayern gehen“, in Viertliga-Zeiten entstanden war. „Das war ungefähr so, als würde ein Hund den Mond anbellen.“ Den Ärger, den die Band dann mit Bayern-Ikone Uli Hoeneß hatte, ist inzwischen längst Geschichte. „Ich werde mir auch ein Autogramm von Uli Hoeneß holen“, kündigte der Frontmann der Toten Hosen an, der glaubt, dass der Bayern-Präsident über genügend Humor verfügt. „Ich denke, er wird uns nach all den Jahren am Samstag lächelnd begegnen.“

Die Toten Hosen waren über die Ernennung zu Ehrenmitgliedern zu diesem Zeitpunkt schon ein wenig überrascht. „Normalerweise werden in solchen erfolgreichen Zeiten eher die Schulterklopfer bedacht“, sagte Breiti, der schon als kleiner Junge die Fortuna auf der Tribüne des Rheinstadions angefeuert hat. „Da gab es auch Zeiten, in denen wir auf den Tourneen gefragt wurden, ob es die Fortuna noch gibt.“

In der Bundesliga haben die Fortunen nie zu den Lieblingsgegnern der Bayern gezählt. „Auch diesmal werden wir gewinnen“, glaubt Campino, der künftig im Kreise der anderen Ehrenmitglieder der Fortuna den Altersschnitt senken und für Stimmung sorgen wird. „Ein 1:0 würde mir schon reichen.“

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