Charlie Benschop: „Muss meine Balance wiederfinden“

Zuletzt lief es für Charlie Benschop nicht so optimal. Für die restlichen Spiele bis zur Winterpause hat er ein gutes Gefühl.

Charlie Benschop: „Muss meine Balance wiederfinden“
Foto: C. Wolff

Düsseldorf. Charlie Benschop ist ein Fußball-Profi, der vor Selbstvertrauen nur so strotzt. Immer gut drauf, für jeden ein Lächeln und ein echter Spaßmacher im Training und mit seinen Freunden in der Freizeit. Doch ganz so wie es scheint, ist es dann doch nicht immer. In seinem ersten Interview, das er komplett in deutscher Sprache führt, zeigt er auch seine sensible Seite. Und der Niederländer räumt auch ein, dass er längst nicht immer so selbstsicher sei. „Ich hatte immer das Gefühl, dass ich etwas falsch ausdrücke, deshalb habe ich die Interviews lieber in englisch geführt“, sagt Benschop, der derzeit nicht in allerbester Stimmung ist. „Ja, zuletzt war ich nicht so zufrieden.“

Das Spiel in München ist ein gutes Beispiel für seine Stimmungsschwankungen. Nach einer sehr guten Anfangsphase beim 1:0-Erfolg bei 1860 wurde Benschop hart gefoult. Er konnte zwar ohne große Beeinträchtigung weiterspielen. „Aber irgendwie war bei mir der Faden gerissen, ich fühlte mich körperlich plötzlich nicht mehr wohl“, gesteht der 25 Jahre alte Stürmer, vom dem man bei einer Größe von 1,91 Meter und einem Gewicht von 90 Kilo denkt, ihn könnte nichts umwerfen.

Zwar ist es für Benschop bei sechs Treffern und drei Torvorbereitungen in dieser Spielzeit nicht schlecht gelaufen, doch Fortunas Spieler mit der Nummer 35 will mehr. „Ich möchte eine bessere Balance finden für meine Defensiv- und Offensivleistungen“, sagt der Niederländer, der zuletzt ein großes Lob seines Trainers Oliver Reck erhalten hatte, weil er gut arbeiten würde. Doch das reicht Benschop nicht. „Für mich ist es wichtig, wieder in Situationen zu kommen, in denen ich meine Torgefährlichkeit ausspielen kann.“

Tief im Herzen ist der 25-Jährige ein Vollblutstürmer, der großen Torhunger hat. Vielleicht hilft es dem Profi, der sich positionstechnisch zwischen Mittelfeld und Sturmspitze bewegt, dass am Montag das Spiel gegen die SpVgg Greuther Fürth ansteht. Gegen diesen Gegner hat er sowohl beim Heimspiel (2:1/7. Oktober 2013) beide Treffer erzielt, als auch beim Rückspiel und der 1:4-Niederlage getroffen.

„Natürlich spiele ich fürs Team und freue mich auch, wenn andere die Tore erzielen oder ich die Vorlagen gebe“, sagt Benschop. „Aber mir würde ein Treffer auch mal wieder ganz gut tun.“

Von seiner Mannschaft und sich erwartet Benschop die völlige Fokussierung auf das jeweils nächste Spiel. Das sagen zwar alle Profis der Fortuna im Interview, aber die Aussage, dass die mögliche Herbstmeisterschaft für alle kein Thema sei, nimmt man dem Stürmer ab. Trotzdem träumt er von der Bundesliga. Da will er sich zeigen und vielleicht doch noch einmal in den Dunstkreis der niederländischen Nationalmannschaft geraten. Und in der Heimat ist der Fußball nicht mehr so interessant, wie er vor Jahren mal war.

Die Frage nach seiner Lieblingsmannschaft dort, Feyenoord Rotterdam, beantwortet Benschop diesmal mit der Feststellung, dass ihn die deutsche Bundesliga inzwischen viel mehr begeistert. Um dieses Ziel zu erreichen, müssen auch vor der Winterpause noch ein paar Punkte her. „Das wird nicht so leicht oder vielleicht sogar schwerer als in den Spielen gegen die Spitzenmannschaften wie Kaiserslautern und Ingolstadt“, sagt Fortunas Stürmer und nimmt dabei noch das Spiel am Montag aus. „Gegen Fürth haben wir ein Heimspiel und die Unterstützung der Fans im Rücken. Das sollten in jedem Fall drei Punkte werden.“

Danach stehen neben dem Heimauftritt gegen Sandhausen auch die Auswärtsaufgaben bei den vermeintlich leichteren Gegnern Aalen und Frankfurt an, bevor dann in Braunschweig wieder ein Schwergewicht wartet. „Ich habe ein gutes Gefühl für die restlichen Spiele des Jahres“, sagt Benschop. Und das Gefühl spielt bei ihm ja eine wichtige Rolle.

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