Abschiedsspiel Das Lambertz-Vermächtnis

Die „Nummer 17“ hat ein letztes Mal für Fortuna gespielt und fordert, sein Verein muss wieder eine Einheit werden.

Düsseldorf. Drei Minuten vor dem Abpfiff des Spiels gegen den FSV Frankfurt (2:3) bekam Andreas „Lumpi“ Lambertz seinen großen Abgang. Bevor er den Platz verließ, wurde er von den Mitspielern umarmt. Auch einige Frankfurter ließen es sich nicht nehmen, die Fortuna-Legende mit einer Umarmung zu verabschieden. Erst dann geschah das, warum die Zuschauer an diesem Tag in die Arena gekommen waren. Minutenlang standen alle Zuschauer, klatschten und zeigten damit ihre Hochachtung für eine Fortuna-Legende.

Mit seinem Sohn Collin absolviert Lumpi Lambertz die Ehrenrunde durch die Arena und hält eine emotionale Ansprache.

Mit seinem Sohn Collin absolviert Lumpi Lambertz die Ehrenrunde durch die Arena und hält eine emotionale Ansprache.

Foto: Christof Wolff

Das Spiel interessierte zu diesem Zeitpunkt niemand mehr, und das Ergebnis war absolut zweitrangig im Vergleich zum Ende einer großen Ära. „Es war richtig schön, ich bin mehr als zufrieden“, sagte Lambertz nach seinem Abschied. „Sogar besser, als ich es mir vorgestellt habe.“ Er hatte aber auch die Gelegenheit genutzt, um sich bei seinen Fans und seinen Mitstreitern zu bedanken.

2:3 gegen Frankfurt: Fortuna verliert bei "Lumpis" Abschied
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Doch das war nicht alles, was Fortunas Identifikationsfigur seinem Verein, den in Düsseldorf bleibenden Mitspielern, Fans und Sponsoren mit auf den Weg geben wollte. „Bei Fortuna muss wieder eine Einheit her, auf dem Platz, im Umfeld, im Vorstand und auf den Rängen, sonst geht´s nicht nach vorn“, forderte Fortunas ewige Nr. 17 und formulierte damit eine Art „Lambertz-Vermächtnis“. Die Grabenkämpfe müssen aufhören, damit sein Verein wieder Erfolge feiern kann. „Das war das, was uns früher so stark gemacht hat.“

Mit seinem Kopf war Lumpi am Sonntag zunächst aber völlig mit dem Spiel beschäftigt, hatte sogar noch zwei Möglichkeit, einen Treffer zu erzielen. „Ich kam aber einmal nur mit der Sohle dran und habe mich schwarz geärgert“, sagte Lumpi lächelnd. Danach stand für ihn was anderes im Vordergrund. „Ab der 60. Minute habe ich nur noch auf die Uhr geschaut, wie lange ich noch habe.“

Als dann Schiedsrichter Peter Sippel ihm sagte, es wäre gleich soweit, „da war es bei mir vorbei“, sagte Lumpi. „Der Moment, als ich ausgewechselt wurde, war der Schlimmste. Da waren die Augen klitschnass.“ Da kamen „seine Jungs“, er ging an der Bank vorbei, wurde abgeklatscht. „Das war das Emotionalste heute, habe dabei mein Pulver zunächst verschossen, mich danach aber wieder gefangen.“

Vor dem Spiel hatte Lumpi noch überlegt, ob er überhaupt zum Mikrofon greifen sollte. Es sei schwierig gewesen, „weil ich nicht irgendeinen Mist erzählen wollte“. Erst aufschreiben und dann runterrattern wollte er auch nicht. Doch Nervosität kannte Lumpi an diesem Tag nicht. „Ich war vor dem Spiel mit Axel (Bellinghausen) auf einem Zimmer “, sagte Lumpi. „Und ich glaub, der war aufgeregter als ich“, sagte Lumpi. Jetzt müssen eben jener Bellinghausen und Oliver Fink in die Fußstapfen des „kleinen Kapitäns“ treten, obwohl Lumpi dies nicht ausdrücklich sagte.

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