Fans feiern, als wäre alles klar

7000 Anhänger aus Düsseldorf bejubeln den 2:1-Erfolg und den nahen Aufstieg.

Düsseldorf. In den frühen Morgenstunden waren die ersten Fahrzeuge mit Fortuna-Fahne aus der Innenstadt in Richtung Autobahn gedüst. In den Stadtteilen waren noch flugs die gemieteten Kleinbusse am Straßenrand beladen worden.

Während die Fan-Busse bereits unterwegs waren, standen hundert Fans Schlange am Hauptbahnhof, um Karten für die zwei Sonderzüge zu ergattern, die sie zum ersten Relegationsspiel der Düsseldorfer bei Hertha BSC Berlin (2:1) bringen sollten, wo die Mannschaft von Trainer Norbert Meier am Donnerstag begann, den Traum vom Aufstieg in die Fußball-Bundesliga wahr werden zu lassen.

Gegen 18 Uhr hatte die erste Bahn den Bahnhof Spandau erreicht, nach rund sechs Stunden Zugfahrt floss die rot-weiße Masse über die Bahnsteige, nahm die Hauptstadt lautstark „in Besitz“. Mit über 5000 Fans aus Düsseldorf war zuvor gerechnet worden, am Ende dürften es rund 7000 gewesen sein, die sich der fast zehn Mal so großen Übermacht im Olympiastadion entgegen stellten.

Sie sahen sich, unweit des Podestes für das Olympische Feuer stehend, der lautstarken Berliner Ostkurve gegenüber, von wo aus die Düsseldorfer Spieler regelmäßig mit Pfiffen zugeschüttet wurden. Eine ähnlich massive Lautstärke des gegnerischen Fan-Blocks hatte es für die Viert- und Drittliga-erfahrenen Fans in dieser Saison nur beim Auswärtsspiel bei Eintracht Frankfurt gegeben (1:1). Da waren die Gästespieler so beeindruckt, dass sie die ersten 20 Minuten komplett verschlafen hatten.

Meiers Mannen spielten sofort mutig mit, überstanden eine Schwächeperiode — und erzielten zwei Treffer zum Überraschungserfolg des Zweitligisten. Und die Fans? Jubelten, als sei der Aufstieg schon geschafft. Ob in den Sonderzügen, Fan-Bussen oder Privat-Fahrzeugen — vielleicht auch erst am nächsten Tag nach einer Nacht in der Hauptstadt. Die Anhänger dürften sich auf der Rückfahrt schon ausmalen, wie sie es den Berliner am Dienstag von den Rängen aus ähnlich schwer machen können — denn die Arena wird wieder ausverkauft und der Düsseldorfer Anhang in der Überzahl sein.

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