Fortuna-Chef Dirk Kall: „Kein Anlass für eine Brandrede“

Dirk Kall, Vorstandsvorsitzender der Fortuna, glaubt an die Qualität der Mannschaft, die in Aue alles geben werde.

Fortuna-Chef Dirk Kall: „Kein Anlass für eine Brandrede“
Foto: Christof Wolff

Düsseldorf. Wer nach vier sieglosen Pflichtspielen mit einem Machtwort des Vorstandsvorsitzenden gerechnet hat, wird enttäuscht sein. Denn der schlechte Saisonstart ruft Dirk Kall nicht auf den Plan. „Es ist nicht meine Aufgabe, mich jetzt mit einer Brandrede in die sportlichen Belange einzumischen“, sagt der Vorstandsvorsitzende von Fußball-Zweitligist Fortuna Düsseldorf, der natürlich nicht begeistert von den bisherigen Leistungen der Fortuna war.

Kall hat den Eindruck, dass die sportliche Leitung und die Spieler die Sache in den Griff bekommen und die Mannschaft sicherlich am Samstag in Aue (13 Uhr) ganz anders auftreten werde. „Die Aussprache, die Anfang der Woche stattgefunden hat, zeigt doch, dass man sich mit den Enttäuschungen auseinandersetzt und sie nicht einfach nur hinnimmt.“

Dass die Mannschaft Defizite in Sachen Teamgeist haben soll, kann sich nach Torwart Michael Rensing (am Tag zuvor im WZ-Interview) auch der Vorstandsvorsitzende der Fortuna nicht vorstellen. „Ich bin nahe genug an der Mannschaft, um beurteilen zu können, dass es sehr harmonisch zugeht“, sagt Kall, der auch von einer Diskussion um Trainer Oliver Reck geradezu entsetzt ist. „Zu diesem Zeitpunkt überhaupt darüber nachzudenken, verbietet sich schon.“

Es sei nur eine Frage der Zeit, bis die Mannschaft sich gefunden habe. Denn in punkto Qualität der Spieler müsse sich die Fortuna hinter keinem Konkurrenten der Liga verstecken. „Wir sind total überzeugt, dass Oliver Reck der richtige Trainer für die Fortuna ist.“

Kall machte auch noch einmal deutlich, warum die Trainer-Entscheidung im Mai für Reck ausgefallen war. „Er hat sich stets loyal zum Verein verhalten, als wir im Winter 2013/14 in der damaligen Krise einen erfahrenen Trainer gesucht und Lorenz-Günther Köstner verpflichtet haben“, sagt Fortunas Vereinsboss.

„Recks Verhalten nach innen und außen war auch in seiner Zeit als Interimstrainer nie zu beanstanden. Er fand den richtigen Ton zur Mannschaft und hat nicht nur einen erfolgreichen sondern auch sehenswerten Fußball spielen lassen.“ So sei man als Verein gar nicht umhin gekommen, Reck als neuen Trainer zu präsentieren.

Angst, dass es trotz des Vertrauens in Aue schief gehen könnte, hat Kall nicht. „Ich weiß um die Unberechenbarkeit des Fußballs“, sagt Kall. „Aber ich weiß auch, dass die Mannschaft in diesem Spiel alles geben wird. Und das ist uns fast noch wichtiger als das Ergebnis.“

An der Qualität der Mannschaft zweifele nach Meinung des Vorstandsvorsitzenden ohnehin niemand. Und auch die Kritik am Fitnessstand der Mannschaft könne von den Spielern schnell durch entsprechende Leistungen widerlegt werden, meint Kall, der in Sachen Transfer-Aktivitäten Sportvorstand Helmut Schulte vertraut. „Wir sind sicher, dass die Mannschaft stark genug ist. Jetzt einen Spieler zu holen, der den Karren aus dem Dreck holen soll, wäre zu diesem Zeitpunkt das falsche Zeichen an unsere Spieler.“

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